Eichstätt – Forscher der Katholischen Universität Eichstätt untersuchen seit einem Jahr im Rahmen eines Forschungsprojekts, wie sich Erinnerungsarbeit verändert, wenn es immer weniger Zeitzeugen gibt. In Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin nimmt das Projekt „EZRA – Rassismus und Antisemitismus erinnern“ zivilgesellschaftliche Initiativen in den Fokus. Diese seien „zentrale Impulsgeber für unsere heutige Erinnerungskultur“, sagt Karin Scherschel, Inhaberin des Lehrstuhls für Flucht- und Migrationsforschung an der KU in Eichstätt.
Ein Beispiel dafür seien Stolpersteine. Es gebe aber auch andere Gedenkorte und vom originalen Ort unabhängig gestaltete Denkmäler und Straßenumbenennungen, die von Initiativen erkämpft und gepflegt würden. Wichtig sei auch, so Scherschel, dass Erinnerungspolitik den Weg ins Digitale finde. Ein aktuelles Beispiel dafür sei die Kampagne „#SayTheirNames“, die der neun Personen gedenkt, die aus rassistischen Motiven im Februar 2020 in Hanau getötet wurden.
EPD