Lufthansa will wieder „erstklassig“ werden

von Redaktion

Manager verspricht mehr Zeit zum Umsteigen – Nur moderates Wachstum

Eine Lufthansa-Maschine wird enteist. © Kneffel/dpa

München – Die in den vergangenen Jahren von Verspätungen und Pannen geplagte Lufthansa will mit mehr Personal wieder erstklassig werden. „Wir möchten Lufthansa zu der Premiummarke und Airline Europas entwickeln, und natürlich auch wieder profitabel sein“, sagte Jens Ritter, Chef der Lufthansa Airlines. „Trotz vieler positiver Entwicklungen in den vergangenen Monaten sind wir da allerdings derzeit noch nicht“, räumte der Manager in München ein.

Insgesamt investiert die Lufthansa nach Ritters Worten 200 Millionen Euro an den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München, um einwandfreien Betrieb zu gewährleisten und den Service zu verbessern. So wird das Personal verstärkt – mittlerweile sind es 22 Prozent mehr Mitarbeiter als zuvor. In diesem Winter hat die Lufthansa nach Ritters Worten pauschale Enteisungszeiten für jedes einzelne Flugzeug eingeplant. Weitere Maßnahme: „Der Check-in-Bereich wurde um 30 Prozent erweitert, die Gepäckförderanlage um 22 Prozent vergrößert. Die Sicherheitskontrolle erreichen mit fünf weiteren CT-Kontrollstellen eine Kapazitätssteigerung von 30 Prozent gegenüber diesem Jahr.“ Zudem soll die Umsteigezeit für die Passagiere um zehn Minuten pro Verbindung erhöht werden, sagte Ritter. Auch für die Reinigung der Flugzeuge, fürs Tanken, Be- und Entladen und das Ein- und Aussteigen soll es mehr Zeit geben. Bei „besonders kritischen“ Flügen verlängere die Lufthansa die Flugzeiten um bis zu dreißig Minuten. Die späteste Langstrecke soll künftig um 22.20 Uhr abheben, „damit wir noch genügend Puffer und Abstand zum Nachtflugverbot haben“.

In diesem Jahr reduziert die Lufthansa nach Ritters Worten auch ihre ursprünglichen Pläne zur Ausweitung des Flugangebots. „2025 planen wir mit rund 90 Prozent des Angebots von 2019.“ Das sei mit 3,5 Prozent Steigerung gegenüber 2024 ein sehr dosiertes und moderates Wachstum. Nach wie vor leidet das Unternehmen unter fehlenden neuen Maschinen, bedingt durch verspätete Auslieferungen.
DPA/PIR

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