Spieler-Eltern spenden 1,2 Millionen Euro für Eisstadion

von Redaktion

Scheckübergabe der Murphy Stiftung an die Miners Peißenberg e.V., in der Mitte Spieler Ryan Murphy. © Lindner

Peißenberg – Die Spendenbereitschaft der Fans der Peißenberger Miners war riesig: Binnen weniger Wochen kamen über ein Crowdfunding-Projekt über 170 000 Euro zusammen – als Anschubfinanzierung für die geplante energetische Sanierung des maroden Eisstadions in Peißenberg (Kreis Weilheim-Schongau). Beim Benefizabend am Donnerstag kamen noch einmal 34 760 Euro dazu. Dennoch geriet das fast in den Hintergrund: Denn die Stiftung der Eltern des Peißenberger Spielers Ryan Murphy hat angekündigt, die Sanierung der Eishalle mit 1,2 Millionen Euro zu unterstützen. Das bestätigte die Vereinsvorsitzende Lisa-Maria Steidl am Freitag.

„Die Murphy Family Foundation, gegründet im Jahr 2016 von Richard und Annie Murphy, verfolgt das Ziel, junge Menschen weltweit zu unterstützen“, heißt es darin. Die Stiftung sei der Überzeugung, „dass jeder junge Mensch das Recht hat, sich zu entfalten und Zugang zu Bildung, Sport, Kunst und unternehmerischen Möglichkeiten zu erhalten“. Zu oft stünden finanzielle, soziale oder geografische Hürden einer positiven Entwicklung im Weg.

Der designierte Schatzmeister des Peißenberg Miners e.V., Magnus Berchtold, bestätigte, dass es sich dabei „um ein Geschenk, kein Darlehen“ handele. Die 1,2 Millionen Euro seien zweckgebunden, müssten aber nicht zurückgezahlt werden. „Das nimmt uns eine riesige Last von den Schultern“, so Berchtold. Noch vor wenigen Wochen standen die Miners vor dem Aus. Der Sanierungsstau im Stadion ist genauso groß wie die Energiekosten, die Ausnahmegenehmigung für die desolaten Kabinen läuft aus. „Ab der nächsten Saison hätte es kein Eishockey mehr in Peißenberg gegeben“, so der künftige Schatzmeister.

Nun sehe Dank der Hilfe der Stiftung die Lage allerdings ganz anders aus. Bis 2027 soll nun das Maschinenhaus aufgestockt werden, sollen Instandhaltungsarbeiten am Dach und den Kompressoren erledigt werden, die Kältetechnik saniert und eine Entfeuchtungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Dazu ist der Neubau eines massiven Kabinentraktes geplant – hier geht man von 95 Prozent Eigenleistung aus. Zudem ist die Modernisierung des Schaltschrankes geplant.

Bislang ist die Halle Eigentum des TSV Peißenberg, der für das Grundstück einen Erbbaupachtvertrag mit der Marktgemeinde Peißenberg hat. Diese beiden müssen der Übernahme der Eishalle durch die Miners zustimmen. TSV-Chef Stefan Rießenberger sagte gestern, prinzipiell sei der TSV bereit, die Eishalle einem neuen Betreiber übergeben zu wollen. Doch zunächst müsse der Marktgemeinderat entscheiden, ob er einer Übertragung des Erbpachtverhältnisses zustimme. Danach müsse der TSV eine Delegiertenversammlung einberufen. Peißenbergs Bürgermeister Frank Zellner meinte, man sei „sehr nah dran am Happy-End für die Eishalle“.
SEBASTIAN TAUCHNITZ

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