Lkw-Fahrer fährt Mutter und Tochter tot

von Redaktion

Passau – Fünf Tage nach Weihnachten 2023 starben Maham J. und ihre elfjährige Tochter Ayat-ul-Noor, nachdem sie von einem Lkw-Fahrer in der Passauer Bahnhofstraße überfahren worden waren. Doch die Amokfahrt des Mannes war kein Anschlag, wie zunächst befürchtet: Beim Prozess gegen den 64-jährigen Hoi N. vor dem Amtsgericht Passau stellte sich gestern heraus, dass der Vietnamese Gas und Bremse verwechselt hatte.

Laut Staatsanwältin Julia Renovanz fuhr N. nach der Entladung vor einem Kaufhaus um 9.53 Uhr an und hätte sich hinter einem Stadtbus an der Ampel einordnen müssen. „Unter grober Außerachtlassung der Sorgfaltspflichten trat er versehentlich nicht auf das Bremspedal, sondern voll aufs Gas und lenkte nach rechts.“ Nach zehn Sekunden erfasste der Lkw mit Tempo 22 auf dem Gehweg fünf Personen. Die 37-jährige Mutter starb noch am Unfallort, ihre Tochter um 13.04 Uhr an starkem Blutverlust im Krankenhaus. „Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist, ich hatte einen Blackout“, sagte der wegen zweifacher fahrlässiger Tötung angeklagte Mann vor Gericht. Er wurde als immer zuverlässiger Fahrer beschrieben, nie habe er zuvor einen Unfall gebaut. „Ich hatte das Gefühl, ich kann das Lenkrad nicht mehr bewegen. Und plötzlich war da dieser Krach.“ Auch die Polizei fand keinen schlüssigen Grund für den Unfall, N. war nicht alkoholisiert und nicht vom Handy abgelenkt. Das Urteil: ein Jahr und drei Monate Haft auf Bewährung. Der Mann muss zudem eine Geldauflage in Höhe von 4000 Euro zahlen.

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