LIEBE KINDER

von Redaktion

„Helau, die Enten sind los!“ Das quakte meine Entenfreundin Klara gestern schon am frühen Morgen – und zwar so laut, dass sie damit den armen Waldkauz Ulrich aus dem Schlaf riss. Der war erst vor einer halben Stunde von der nächtlichen Jagd zurückgekommen und gerade erst eingeschlafen. „Halt doch den Schnabel“, krächzte er übellaunig. Doch er hatte nicht mit Klara gerechnet. „Pah, heute lassen wir Entendamen uns von niemandem das Quaken verbieten, das ist schon mal ein Vorgeschmack auf unseren großen Tag in weniger als einem Monat“, schnatterte sie.

Klara war außer Rand und Band. Ich war überrascht. „So kenne ich sie gar nicht“, quakte ich zu Agnes. „Sie probt vermutlich schon mal für den 27. Februar, denn dann ist Weiberfasching“, schnatterte Agnes. „Im Mittelalter war dieser Tag für viele Frauen der einzige Tag des Jahres, an dem sie das Sagen hatten.“ Da überließen sie den Männern Kinder und Haushalt – und gingen feiern. Dass Männer im Haushalt mithalfen, war damals nämlich nicht üblich. Alle wichtigen Entscheidungen trafen die Männer. Nur an einem Tag wurde es zum Brauch, die Rollen zu vertauschen: an Weiberfasching. Übrigens: Der Fasching war früher ein Gegenmodell zur normalen Ordnung des Alltags. „Also eine verkehrte Welt“, quakte Agnes. Statt eines echten Regenten „herrschte“ darum für kurze Zeit ein Faschingsprinzenpaar.

Eure Paula

Artikel 1 von 11