NS-Überlebende kritisieren Unions-Antrag

von Redaktion

München – Die Lagergemeinschaft Dachau zeigt sich nach dem mit den Stimmen der AfD im Bundestag durchgesetzten Unions-Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik alarmiert und empört. „Dies ist nicht nur ein Tabubruch, sondern ein Verrat an all jenen, die unter den Schrecken des NS-Terrors gelitten haben – und ein Angriff auf die Grundwerte unserer Demokratie“, teilte die von ehemaligen Häftlingen des KZ Dachau gegründete Lagergemeinschaft mit.

Man nehme „mit größter Besorgnis und Empörung“ zur Kenntnis, dass im Bundestag wenige Stunden nach dem Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus „eine politische Mehrheit aus CDU/CSU, FDP und AfD ein verfassungswidriges, demokratiefeindliches Antragspaket durchgesetzt hat“, heißt es in der Stellungnahme.

„Politikerinnen und Politiker, die noch am selben Tag der Rede eines Holocaust-Überlebenden applaudiert und ein ,Nie wieder‘ beschworen haben, paktieren im Anschluss mit einer Partei, die das Fundament unserer Demokratie untergräbt und geschichtliche Verantwortung relativiert“, schreiben der 92-jährige NS-Überlebende und Präsident der Lagergemeinschaft, Ernst Grube, und sein Stellvertreter Jürgen Müller-Hohagen.

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