Augsburg – Der Linken-Bundestagskandidat Gabriel Bruckdorfer hat nach eigenen Angaben aufgrund seines politischen Engagements in der Partei seinen Nebenjob an der Augsburger Universität verloren. Grund dafür sei, dass man als Mitglied der Linken unter 35 Jahren automatisch auch Mitglied in der Linksjugend sei, sagte er. Die Linksjugend steht in Bayern auf der Liste „extremistischer oder extremistisch beeinflusster Organisationen“, denen man als Beschäftigter im öffentlichen Dienst im Regelfall nicht angehören darf. Dutzende Organisationen sind auf dieser Liste verzeichnet. Zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses muss man entsprechende Angaben zur Mitgliedschaft und zur Verfassungstreue machen. Die Augsburger Universität wollte sich zu Bruckdorfers Arbeitsvertrag nicht äußern. Eine Pressesprecherin sagte, dass Auskünfte aufgrund des Datenschutzes und des Arbeitsrechts nicht möglich seien.
Der 25-Jährige studiert Erziehungswissenschaften und hatte nach seinen Angaben bis Dezember einen Nebenjob an der Uni, der „aufgrund meiner Kontakte zur Linksjugend nicht verlängert“ worden sei. Er betonte, dass er nur passiv aufgrund seines Alters in der Linksjugend sei und nie aktiv dort eingetreten sei. Allerdings besuchte er vier Versammlungen. Die Linksjugend unterscheidet in ihren Statuten zwischen aktiver und passiver Mitgliedschaft. „Ich hatte und habe nicht vor, gegen unsere Demokratie und unsere Verfassung vorzugehen oder sie zu stürzen“, sagte Bruckdorfer. Er ist einer von drei Direktkandidaten der Linken im Allgäu, er wurde im Wahlkreis Oberallgäu aufgestellt.
DPA/MM