Die grüne Kiste aus den 70er-Jahren entspricht nicht ganz der heute üblichen Norm. © H. Kühnlein/Lammsbräu
Neumarkt – Eine Kundin hat eine Bierkiste mit leeren Flaschen der Neumarkter Biobrauerei Lammsbräu zurückgebracht – nach 47 Jahren. Sie habe das verstaubte Tragerl in der Scheune gefunden, lautete die Auskunft.
Erst wollte sie die Kiste offenbar ganz normal im Getränkemarkt abgeben – doch das ging nicht, da die Kiste längst nicht mehr im Sortiment ist und die erhalten gebliebenen Flaschen nicht der gängigen Euro-Norm entsprechen. Also ging sie zur Brauerei.
Die Etiketten weisen auf ein Jubiläumsbier aus dem Jahr 1978 hin: Neumarkter Lammsbräu Urhell, „gebraut aus edelstem Doldenhopfen und erlesensten Jura-Malz“, heißt es auf den Etiketten. Im Jahr 1978 feierte die Brauerei ihr 350-jähriges Bestehen.
Nachdem Lammsbräu den Fund via Instagram bekannt gemacht hatte, war das Echo enorm. „Pfand ist auch ne stabile Wertanlage“, lautete einer der Kommentare. Und gab‘s eigentlich noch Pfand zurück für die Uralt-Flaschen? Auch diese Frage beantwortete Lammsbräu: Sie habe kein Pfand bekommen, weil sie keins wollte.
Brauereichef Johann Ehrnsperger freut sich: „Das ist etwas Besonderes.“ Die Kiste bekomme „als Symbol für die funktionierende Kreislaufwirtschaft“ einen Ehrenplatz, sagt Ehrnsperger unserer Zeitung. Sie könne beispielsweise bei Ausstellungen hergezeigt werden – 2028 feiert Lammsbräu 400-jähriges Bestehen. Übrigens: Wer die Frau ist, kann nicht mehr geklärt werden. Es wurden keine Personalien notiert.
DW