Rekord: 40 Millionen Bayern-Touristen

von Redaktion

München – Der Bayerische Tourismus boomt. Vergangenes Jahr kamen mehr Gäste in den Freistaat als je zuvor. Insgesamt waren es 40,6 Millionen – 4,5 Prozent mehr als 2023, wie Tourismus-Ministerin Michaela Kaniber (CSU) mitteilt. Auch die Übernachtungen erreichten mit knapp 103 Millionen ein Allzeithoch. Damit ist Bayern endgültig aus der Corona-Delle herausgekommen, die alten Spitzenwerte stammten aus dem Vor-Pandemiejahr 2019.

Die meisten ausländischen Gäste kamen 2024 mit 1,1 Millionen aus den USA, die sich mit einem Plus von fast 14 Prozent wieder an Österreich vorbeischoben, das auf gut 1 Million kommt. Dahinter folgen die Niederlande, die Schweiz und Italien. Insgesamt kamen allerdings gut drei Viertel der Menschen, die nach Bayern reisten, aus Deutschland.

Vor allem Oberbayern legte mit 6,6 Prozent stark zu – mit 19 Millionen Gästen kamen hierher fast die Hälfte der Besucher. Dahinter folgt Franken mit gut 10 Millionen und einem Plus von 4 Prozent vor dem Allgäu und Bayerisch-Schwaben mit 6 Millionen. Im vergangenen Jahr profitierten besonders die Städte von einem starken Tourismus, so München durch den Konzertsommer, aber auch die Fußball-Europameisterschaft. Das habe der Landeshauptstadt ein Plus bei den Gästeankünften um 8,8 Prozent auf knapp 9,3 Millionen beschert. Andere Städte hätten noch höhere Zuwächse erreicht, so Landshut mit gut 13 Prozent.

Die Präsidentin des Branchenverbands Dehoga Bayern, Angela Inselkammer, zeichnete allerdings ein dramatisches Bild der Lage im Gastgewerbe. „Den meisten Betrieben steht das Wasser bis zum Hals“, sagte sie. Auch wenn die Preise in der Gastronomie gestiegen seien, habe man die Kostensteigerungen nicht weitergeben können. In vielen Betrieben bleibe trotz guter Gästezahlen nichts übrig. Zudem sei es weiter schwierig, Mitarbeiter zu bekommen. Wenn die Betreiber versuchten, dies durch Mehrarbeit auszugleichen und am Ende erschöpft seien, aber unter dem Strich nichts übrig bleibe, könne sie verstehen, „dass der ein oder andere aufgehört hat“. Das sei vor allem auf dem Land dramatisch, denn wenn dort ein Gasthaus schließe, öffne es meistens nicht wieder. Das sei auch für den Tourismus eine Gefahr, wenn die Gäste nicht mehr einkehren könnten, kämen sie nicht wieder. Vor diesem Hintergrund erneuerte sie ihre Forderungen nach einer Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent und Änderungen beim Arbeitszeitgesetz.
DPA

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