Am Hohen Göll wurden zwei Wanderer gerettet. © BRK
Schönau – In den Bergen oberhalb des Königsees haben sich am Wochenende zwei Dramen ereignet. Ein 25-jähriger Schneeschuhgeher aus Passau wurde am Sonntag von seinen Eltern als vermisst gemeldet, als er am Samstag nicht von einer Schneeschuhtour am Kahlersberg (2350 Meter) heimgekehrt war. Er war gegen 7.45 Uhr vom Parkplatz Hinterbrand in Schönau am Königssee aufgebrochen. Eine Suchaktion am Sonntag mit Hubschraubern und Bergrettern, die zu Fuß aufbrachen, blieb erfolglos. Am Montag wurde der Passauer tot von einer Hubschrauberbesatzung auf einer Höhe von etwa 1800 Metern entdeckt, die gerade Bergretter und Alpinpolizisten zur Suche auf den Berg flog. Laut Polizei hatte der Schneeschuhgeher den Gipfel erreicht, war dann aber beim Abstieg aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt. Der Helikopter flog den Toten ins Tal.
Zwei verirrte Bergsteiger mussten eine Nacht auf 2000 Metern Höhe ausharren. Die Männer im Alter von 40 und 45 Jahren waren am Samstag am Hohen Göll (2522 Meter) bei Berchtesgaden unterwegs, als die Dunkelheit hereinbrach, wie das Bayerische Rote Kreuz mitteilte. Das Duo hatte die „Mixedtour Präludium“ durchstiegen, die an der Ostwand entlangführt. Dabei wird abwechselnd im Fels und im Eis geklettert. Die beiden Tschechen hätten die geplante Route im Schnee aus den Augen verloren und saßen schließlich in einer Rinne fest. Gegen 5 Uhr hätten die Bergsteiger einen Notruf abgesetzt. Da das Duo ausreichend ausgerüstet war, habe sich der Einsatzleiter der Bergwacht entschieden, erst bei Tageslicht auszurücken. Gegen 7.45 Uhr nahm ein Hubschrauber zwei Bergretter auf, die die verirrten Bergsteiger mit der Seilwinde unverletzt retteten.
JOHANNES WELTE