Mit dem Ticket kann man deutschlandweit Regionalzüge nutzen. © M. Schlaf
München – Ein Bündnis aus neun Sozial- und Umweltverbänden sowie Gewerkschaften in Bayern trommelt für den Erhalt des Deutschlandtickets. Dieses sei ein Erfolgsmodell, erklärte das „Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende in Bayern“. Das Schreiben ist eine Antwort auf die Stellungnahme von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der seit Jahresbeginn Vorsitzender der Länderverkehrsminister-Konferenz ist. Er hatte gefordert, dass der Bund die Finanzierung des Deutschlandtickets ab kommendem Jahr allein übernehmen müsse.
Derzeit geben Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro an Zuschüssen, Bayerns Anteil betrug dabei im vergangenen Jahr 317,5 Millionen Euro. Dazu kommt ein Rabatt etwa für Studenten. Neben Bernreiter hatte auch der Unions-Haushälter Christian Haase das Ticket infrage gestellt. Es sei „nicht mehr zu finanzieren“. Die Aussagen lösten einen Proteststurm aus.
Teil des Bündnisses sind der Bund Naturschutz, ADFC und VCD, die Awo, der VdK sowie Verdi, IG Metall, EVG und DGB. Gewerkschaftsboss Bernhard Stiedl sagte: „Mit seiner Haltung setzt der Verkehrsminister die Zukunft dieses Erfolgsmodells aufs Spiel.“ Das Ticket sei auch eine wesentliche Erleichterung im Alltag, sagte die Vorsitzende des VdK Bayern, Verena Bentele. Und das gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten.
CSU-Chef Markus Söder versuchte gestern, die Diskussion einzufangen, und stellte den Fortbestand des Deutschlandtickets in Aussicht. „Die nächste Bundesregierung unter Führung der Union wird eine Lösung finden“, sagte der CSU-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Im Wahlprogramm der Union wird das Ticket nicht erwähnt.
DW/DPA