Vor kurzem half ich der Biberdame Frau Dr. Berta Raspelzahn beim Sortieren ihrer Bibliothek. Wir saßen zwischen Bücherbergen. Frau Raspelzahn brummte: „Was für eine Sisyphos-Arbeit.“ Ich fragte quakend, was eine Sisyphos-Arbeit ist. Berta erklärte: „So nennt man eine Aufgabe, die so umfangreich ist, dass man das Gefühl hat, nie fertig zu werden. Sisyphos ist eine Figur aus der griechischen Mythologie.“
Frau Raspelzahn erzählte vom Göttervater Zeus. Der verguckte sich in die hübsche Aigina und entführte sie. Der Papa von Aigina war darum sehr traurig. Sisyphus hatte Zeus beobachtet. Er erzählte Aiginas Papa alles.
Zeus war daraufhin stockenten-sauer und schickte den Tod zu Sisyphus. Der Tod heißt bei den Griechen Thanatos. Der gerissene Sisyphos überlistete den jedoch, machte sich aus dem Staub und entkam so seinem Tod. Und dieses Kunststück, den Tod zu überlisten, gelang ihm sogar zwei Mal.
Sisyphos war aber nicht unsterblich. Als alter Mann schied er schließlich von den Lebenden und kam in die Unterwelt. Die zornigen Götter hatten sich in der Zwischenzeit eine schreckliche Strafe ausgedacht. Sisyphos muss für immer einen schweren Stein einen steilen Berg hochrollen. Immer, wenn der Fels fast auf dem Gipfel ist, kugelt er wieder runter. Eine unendliche Aufgabe – wie das Aufräumen in der Bibliothek.
Eure Paula