Weiden – In dem Prozess um die Tötung eines Siebenjährigen ist der 15 Jahre alte Angeklagte vor dem Landgericht Weiden schuldig gesprochen worden. Die Richter verurteilten ihn zu acht Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen Mordes, Mordversuches und gefährlicher Körperverletzung, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Zudem ordneten sie die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Nach Überzeugung der Jugendkammer fasste der Jugendliche als Patient des Bezirkskrankenhauses Regensburg den Plan, bereits länger bestehende Tötungsfantasien in die Tat umzusetzen. Es sei ihm gelungen, zwei Messer auf das Klinikgelände zu schmuggeln. Am 26. Oktober 2023 habe der damals 14-Jährige unvermittelt auf einen in dem Krankenhaus tätigen Lehrer und anschließend mehrfach auf ein siebenjähriges Kind eingestochen. Das Kind starb, der 63 Jahre alte Lehrer erlitt schwere Verletzungen. Ein Pfleger wurde ebenfalls verletzt.
Die Schuldfähigkeit des Täters ist laut Gericht aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung erheblich vermindert, aber nicht aufgehoben. Eine Sicherungsverwahrung sprachen die Richter nicht aus. Denn der Angeklagte werde „bis zu einer Heilung beziehungsweise einem Wegfall der Gefährlichkeit für die Allgemeinheit unbefristet in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht“.
DPA