LIEBE KINDER

von Redaktion

Neulich war es morgens so kalt, dass wir Enten richtig mit dem Schnabel klapperten. Sofort fing Klara an, über die Kälte zu schimpfen. „Ach, das ist doch gar nichts“, schnatterte Agnes, „stell dir vor, du würdet in Oimjakon leben.“

Klara zuckte mit den Schultern. „Nie gehört“, qaukte sie, „wo liegt das?“ Agnes schnatterte: „Oimjakon ist ein abgelegenes Dorf im russischen Sibirien, nicht weit von Jakutsk, was wiederum als die kälteste Stadt der Welt gilt. Die kälteste je gemessene Temperatur in Oimjakon waren angeblich eisige minus 71,2 Grad Celsius im Jahr 1924. Allerdings wurde diese Zahl nicht anerkannt. Der offizielle Kälterekord liegt bei -67,8 Grad und wurde im Februar 1933 gemessen.“

„Puh, das ist wirklich extrem kalt“, musste Klara zugeben. „Kann man da überhaupt raus vor die Tür?“ „Nun“, meinte Agnes, „die Durchschnittstemperatur im Winter beträgt dort -50 Grad. Die Bewohner müssen im Winter durchgehend einen Schal vor dem Mund tragen, weil das Atmen sonst zu schmerzhaft wäre. Durch den permanenten Bodenfrost sind Obst- und Gemüseanbau unmöglich. Deshalb ernähren sich die Einwohner hauptsächlich von Fleisch und Fisch. Ironischerweise bedeutet das Wort Oimjakon übersetzt so viel wie ‚aufgetautes Wasser‘ oder ‚heiße Quelle‘. In der Nähe gibt es nämlich eine Thermalquelle. Und im kurzen Sommer wird es bis zu 20 Grand warm.“

Eure Paula

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