Trauriger Abschied von Amel

von Redaktion

Stadt legt für Opfer der Amok-Fahrt ein Kondolenzbuch im Rathaus aus – Gedenkfeier im Dom

Etliche Kerzen leuchten am Anschlagsort im Gedenken an die Opfer. © Pia Baier/dpa

München – Die Stadt gedenkt der Opfer des Auto-Anschlags vom vergangenen Donnerstag mit einem Kondolenzbuch. Gestern wurde es an der Gedenkstätte im ersten Stock des Rathauses aufgestellt. Als erster trug sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein – mit folgenden Worten: „München trauert. Wir alle sind zutiefst erschüttert. Der brutale Anschlag auf den Demonstrationszug hat uns mitten ins Herz getroffen. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei allen Opfern und ihren Familien – insbesondere bei der Familie der beiden Ermordeten und ihren Verwandten und Freunden. Lasst uns in dieser schwierigen Zeit fest zusammenstehen!“

Alle Bürger sind eingeladen, sich ebenfalls in das Kondolenzbuch einzutragen. Die Öffnungszeiten des Rathauses sind montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Beileidsbekundungen an die Familie von Amel und Hafsa können an die folgende zentrale Adresse geschickt werden: Landeshauptstadt München, Protokollabteilung, Marienplatz 8, 80331 München. Sie werden den Hinterbliebenen dann mit dem Kondolenzbuch übergeben.

Am Montagabend fand in der Frauenkirche ein ökumenischer Gottesdienst in der Frauenkirche statt. Dort gedachten die Kirchen der Anschlagsopfer. „Wir trauern gemeinsam. Wir halten gemeinsam den Schmerz aus“, sagte der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp. Gemeinsam trauere man um die zweijährige Hafsa und ihre Mutter Amel (37), die nach der Amokfahrt gestorben sind, und bete für die Verletzten. „Die Gemeinschaft kann tragen, wenn das Leben untragbar erscheint“, sagte Kopp, der die Feier zusammen mit dem Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx gestaltete.

Der Gottesdienst im Dom stand allen offen, die von dem Anschlag betroffen sind. Imam Benjamin Idriz von der Penzberger Moschee gedachte mit einem Totengebet der beiden Verstorbenen. Ein jüdisches Gemeindemitglied sprach ein Psalm-Gebet. Musiker der Bayerischen Staatsoper und der Dommusik begleiteten den Gottesdienst. Die Gedenkfeier wurde als Live-Stream im Internet übertragen. Im Anschluss daran sprachen der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und Herzog Franz von Bayern hatten ihre Teilnahme angekündigt.

Zum Gedenkgottesdienst ordnete Markus Söder eine landesweite Trauerbeflaggung für alle staatlichen Dienstgebäude in Bayern an.

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