München – Beinahe jede zweite politisch motivierte Straftat in Bayern wurde 2024 von Tätern aus dem rechten Lager begangen. Von den 7680 in der Statistik vermerkten Straftaten mit einem politischen Hintergrund gingen 3612 auf die Liste von Rechten oder gar Rechtsextremisten – dies entspricht einem Anteil von 47 Prozent und dem höchsten Wert seit 2019. Das geht auf eine Auswertung des Innenministeriums auf Anfrage der Grünen im Landtag hervor. 2023 lag der Anteil noch bei rund 37 Prozent – damals standen 3055 rechte Straftaten einer Gesamtzahl von 8041 gegenüber. 2019 gab es gerade mal 4560 politisch motivierte Straftaten in Bayern, davon 2503 Fälle der Kategorie „rechts“.
„Dass die politisch motivierten Straftaten aus dem rechten Spektrum zum zweiten Jahr in Folge ein Höchstniveau erreichen, ist ein nicht zu überhörendes Alarmsignal“, sagte Cemal Bozoglu von den Landtags-Grünen. Das aufgeheizte politische Klima befeuere Straftäter mit rechter Gesinnung. „Das darf nicht verharmlost werden.“ Die Bandbreite politisch motivierter Straftaten reicht von einem am Ende glimpflich ausgegangenen Schubsers auf die U-Bahn-Gleise in Nürnberg samt antisemitischer Beschimpfung bis zum Polizistenmord in Georgensgmünd durch einen sogenannten „Reichsbürger“.
DPA