Rose Gerrit Huy (AfD) aus Inning am Ammersee.
Dorothee Bär: Stimmenkönigin der CSU.
Ingo Hahn (AfD): Vom Landtag in den Bundestag.
Karl Bär (Grüne) zog wieder über die Liste ein.
Michael Schrodi geht für die SPD nach Berlin. © mm
Jamila Schäfer: Erststimmenkönigin der Grünen.
Florian Hahn (CSU) aus Ottobrunn. © Privat
Ates Gürpinar (Linke) geht in die zweite Wahlperiode.
Siegfried Walch (CSU): Landrat wird Abgeordneter.
München – Fast ein Sechstel, 101 von 630 Abgeordneten, werden aus Bayern nach Berlin geschickt: 44 von der CSU, 22 von der AfD. Grüne und SPD kommen auf je 14, die Linke auf sieben. Insgesamt kommt Bayern damit auf 16 Prozent der Abgeordneten. Das ist etwas mehr als der Anteil des Freistaats an den Wahlberechtigten.
Ein Grund dafür dürfte die in Bayern überdurchschnittlich hohe Wahlbeteiligung gewesen sein. Die lag im Freistaat insgesamt bei 84,5 Prozent und damit nicht nur 4,6 Punkte höher als 2021, sondern auch um 2 Punkte über dem Bundesdurchschnitt.
Und das sind die Abgeordneten aus Oberbayern:
Acht der 22 AfD-Abgeordneten kommen aus Oberbayern: Neben Christoph Birghan (Steinhöring/Ebersberg), Peter Boehringer (München), Gerold Otten (Putzbrunn), Wolfgang Wiehle (Ottobrunn) und als Neulinge Lukas Rehm (Ingolstadt) sowie Rainer Groß ist das auch Ingo Hahn, der vom Landtag nun in den Bundestag wechselt. Kuriosität am Rande: Mit Groß, Hahn und Rose Gerrit Huy (Inning) gibt es gleich drei AfD-Vertreter, die im Landkreis Starnberg gemeldet sind – dabei war das Wahlkreis-Ergebnis dort unterdurchschnittlich.
Auch der bayerische AfD-Vorsitzende Stephan Protschka – in Rottal-Inn Gegenkandidat von Hubert Aiwanger – ist über die Liste wiedergewählt. Das beste AfD-Erststimmenergebnis holte indes Reinhard Mixl in Schwandorf mit 27 Prozent. Gemessen an den Erststimmen am schlechtesten war die AfD in München-Süd (8,8 Prozent).
14 der 44 Abgeordneten der CSU sind in Oberbayern zu Hause, die meisten sind schon länger dabei: Reinhard Brandl (Eitensheim/Ingolstadt), Alexander Dobrindt (Peißenberg), Florian Hahn (Ottobrunn), Michael Kießling (Landsberg), Andreas Lenz (Frauenneuharting/Ebersberg), Daniela Ludwig (Kolbermoor), Stephan Mayer (Neuötting), Stephan Pilsinger (München-West), Alexander Radwan (Rottach-Egern), Katrin Staffler (Türkenfeld/Fürstenfeldbruck), Wolfgang Stefinger (München-Ost), Hans Theiss (München-Nord). Neu sind Christian Moser (Pfaffenhofen) sowie der bisherige Traunsteiner Landrat Siegfried Walch (Inzell), für den nun ein Nachfolger gewählt werden muss.
Stimmenkönigin wurde indes Dorothea Bär mit 50,5 Prozent Erststimmen im Wahlkreis Bad Kissingen – es ist bundesweit das beste Erststimmenergebnis. Dabei dürfte ihr allerdings geholfen haben, dass die AfD in ihrem Wahlkreis keinen Direktkandidaten aufgestellt hatte. Am geringsten war der Erstimmenanteil in Nürnberg-Nord (30,2 Prozent), dort verpasste Kandidat Sebastian Brehm den Wiedereinzug.
Drei der sieben Abgeordneten der Linke sind aus Oberbayern: Nicole Gohlke (München) ist schon seit 2009 im Bundestag, für Ates Gürpinar (Rosenheim) ist es die zweite Legislaturperiode, Sarah Vollath aus dem eigentlich tiefschwarzen Eichstätt ist ein Neuling.
Das beste Ergebnis holte die Linke in Nürnberg-Nord (9,8 Prozent), der Kandidat dort verpasste aber den Einzug in den Bundestag. Linken-Diaspora ist Deggendorf (2,3 Prozent Erststimmen).
Fünf der 14 Grünen-Abgeordneten sind aus Oberbayern: Für Karl Bär (Holzkirchen), Leon Eckert (Eching/Freising) und Jamila Schäfer (München) – die mit 29,8 Prozent Erststimmen bayernweit das beste Ergebnis für ihre Partei einfuhr – ist es nun die zweite Wahlperiode. Anton Hofreiter (München) ist schon seit 2005 im Bundestag. Neu dabei ist die frühere Elektroingenieurin Victoria Broßart (Rosenheim). In Schwandorf kam der Kandidat nur auf 4,1 Prozent und ist damit bayernweit Schlusslicht.
Vier der 14 SPD-Abgeordneten sind in Oberbayern daheim, alle waren sie bisher schon im Bundestag: Bärbel Kofler (Traunstein), Sebastian Roloff (München), Michael Schrodi (Olching) und Carmen Wegge (Starnberg).
Bayernweit am besten war Philippa Sigl-Glöckner in München-Nord (19,8 Prozent), die aber den Einzug in den Bundestag verpasste. In Rottal-Inn waren es sieben Prozent – die rote Laterne der SPD.
DIRK WALTER