Der Bayernpfad ist gesperrt, die Sanierung soll 40 000 Euro kosten. © Bergrettung Ehrwald
Ehrwald/Grainau – Ein beliebter Wanderweg zur Zugspitze ist bis auf Weiteres gesperrt. Der Grund: Er verfällt, ein Mensch ist in den Tod gestürzt, die Zuständigkeit wird zwischen Bayern und Tirol hin- und hergeschoben.
Der Bayernpfad ist seit über 160 Jahren einer der beliebtesten Wanderwege vom Eibsee zum Zugspitzgipfel. Er führt zur Wiener Neustädter Hütte und von dort geht es über den Stopselziehersteig zum Gipfel. „Der Bayernpfad ist sehr beliebt“, berichtet Regina Poberschnigg, Chefin der Bergrettung Ehrwald. Jetzt hat ihn der Bürgermeister der Gemeinde Ehrwald, Markus Köck, gesperrt: „Aufgrund des augenscheinlich schlechten Zustandes“, heißt es in der Verordnung. „Die Seile sind locker oder aus den Verankerungen gerissen, liegen quer über dem Weg und sind bei Nebel oder Dunkelheit nicht zu erkennen“, sagt Poberschnigg. „An vielen Stellen ist der Weg durch Steinschlag verschüttet.“ Im August vorigen Jahres stürzte ein Tourist aus Deutschland dort in den Tod.
Der Pfad verfällt, weil sich niemand verantwortlich fühlt. „Der Bayernpfad wurde vom Münchner Alpenverein gebaut und bis 1853 unterhalten“, sagt Peter Spielmann von der Sektion Ehrwald des Österreichischen Alpenvereins. „Damit hatte der Verein das Wegerecht erworben“, erklärt Theo Zoller von der Zugspitzarena Tirol. Eine Zeit lang habe der Österreichische Tourenverein die Pflege übernommen – der Besitzer der Wiener Neustädter Hütte. „Der Münchner Alpenverein ist der Wegehalter und für den Erhalt zuständig“, betont dessen Geschäftsführer Michael Platzer. „Wer zuständig ist, dazu gibt es unterschiedliche Aussagen“, sagt eine Sprecherin des Münchner DAV. Immerhin haben sich laut Platzer alle Beteiligten dazu verständigt, einen runden Tisch zur Sanierung des Weges einzuberufen.
JOHANNES WELTE