Ingolstadt – Nach einer fünfjährigen Unterbrechung hat die CSU den Oberbürgermeister-Stuhl im Ingolstädter Rathaus zurückerobert. Bei der OB-Stichwahl, die am Sonntag parallel zur Bundestagswahl stattfand, konnte sich CSU-Kandidat Michael Kern deutlich gegen SPD-Bewerber Christian De Lapuente durchsetzen.
Unternehmensjurist Kern kam auf 64,2 Prozent der Stimmen. Gewerkschaftsfunktionär De Lapuente, der auch von Grünen, Linken, der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und der Unabhängigen Wählergemeinschaft Ingolstadt (UWG) unterstützt wurde, musste sich mit 35,8 Prozent begnügen. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,5 Prozent. Knapp 100 000 Bürger waren in der zweitgrößten Stadt Oberbayerns zur Wahl aufgerufen.
Die vorgezogene Neuwahl ein Jahr vor der nächsten regulären Kommunalwahl war notwendig, weil Amtsinhaber Christian Scharpf (SPD) ab März Wirtschaftsreferent in München ist. Der Jurist möchte aus familiären Gründen in die Landeshauptstadt zurückkehren. Scharpf war 2020 seit 1972 Ingolstadts erster sozialdemokratischer OB. Vorangegangen war ein Korruptionsskandal um den früheren CSU-Oberbürgermeister Alfred Lehmann. Dieser war von 2002 bis 2014 Chef im Rathaus und hatte sich bestechen lassen.
DPA