München – Sie suchen bei uns Schutz vor Krieg, Folter und Hunger. Tausende Asylbewerber und ukrainische Flüchtlinge leben derzeit in München. Ein Geheim-Papier der Stadt zeigt jetzt, was das kostet. Das Papier ist eine nicht-öffentliche Vorlage. Über die soll der Stadtrat heute entscheiden.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) will 75 Millionen Euro zusätzlich – um die Unterbringung der Flüchtlinge in den nächsten Jahren stemmen zu können. Laut Sozialreferat gibt es derzeit 10 775 Betten für Flüchtlinge in München. Doch die reichten bei weitem nicht aus. Bis Ende 2026 brauche man Platz für bis zu 15 600 Flüchtlinge, schreibt Schiwy (SPD) – also 4800 mehr als heute.
Für 2025 und 2026 belaufen sich die Kosten auf insgesamt 234 Millionen Euro. Für 2025 rechnet das Sozialreferat mit Kosten von rund 115 Millionen Euro – davon gehen allein 53 Millionen für „Betriebsführung“ (dazu zählen laut Referat Hausmeister, Wäscheservice oder Kosten für Hotelbetten) drauf. 9,1 Millionen Euro kostet die Reinigung. 25 Millionen Euro die Sicherheit. Und 26,5 Millionen Euro das Catering. 2026 wird es etwas teurer. Da soll die Sicherheit fünf Millionen Euro mehr kosten – macht insgesamt 119 Millionen Euro.
Schiwy listet in der Vorlage auch einzelne Posten auf. So kostet eine Einrichtungsleitung in Standard-Unterkünften (bis 120 Betten) 41,65 Euro brutto die Stunde. Dazu kommen in solchen Einrichtungen standardmäßig vier Kräfte für Haussicherheits- und Servicepersonal. Jede kostet 38,08 Euro die Stunde. Security-Leute für die Nachtschicht kosten 35,70 Euro die Stunde. Ein Hausmeister 29,75 Euro pro Stunde. In Unterkünften ohne Küche übernimmt laut Sozialreferat ein Cateringservice die Versorgung. Die Vollverpflegung kostet laut Vorlage im Schnitt 20 Euro pro Bewohner und Tag.
Die Stadt hat nicht genug eigene Unterkünfte und muss Flüchtlinge auch in Pensionen oder Hotels unterbringen. Für 2025 will sie erst einmal 900 Hotel-Betten buchen. 2026 sollen es 779 sein. Kosten im Monat: 1650 Euro.
T. GAUTIER