Haft für Plakataktion

von Redaktion

Querdenker legte Bahnstrecke lahm

Würzburg – Das Landgericht Würzburg hat einen mutmaßlichen Anhänger der Querdenkerszene für eine Plakataktion über eine Bahnstrecke in Bayern wegen Nötigung zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt. Eine Mitangeklagte wurde freigesprochen. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann im Januar 2021 einen Zug zu einer Schnellbremsung gezwungen hatte.

Im Abstand von jeweils etwa zwei Kilometern brachte er mit unbekannten Mittätern fünf selbst hergestellte Aufsteller im Gleisbett an, auf denen verschiedene Plakate befestigt waren. Darauf wurden Zugführer vor einem angeblichen Gleisbruch gewarnt. Der Lokführer eines ICE leitete deshalb eine Vollbremsung ein. Mit der Aktion wollte der nun Verurteilte auf die seiner Ansicht nach überzogenen staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hinweisen. Er nahm in Kauf, dass die im Zug stehenden oder gehenden Fahrgäste durch Stürze verletzt werden könnten. Tatsächlich wurde niemand verletzt.
DPA

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