Aus im Depot?

von Redaktion

Investor springt während Insolvenzverfahren ab: Deko-Kette in der Krise

Bereits im vergangenen Jahr war die Deko-Kette Depot von Schließungen betroffen. © Imago

„Wir schließen!“ und „Alles reduziert!“ – das steht groß auf Plakaten in der Filiale in der Hofstatt.

München – Der Deko-Kette Depot droht das Aus. Denn die Gries Deco Company, die rund 300 Depot-Filialen in Deutschland betreibt, kämpft ums Überleben. Das Unternehmen befindet sich seit September in einem Insolvenzverfahren – und jetzt soll ein Geldgeber abgesprungen sein. Er hätte die Übernahme finanzieren sollen. Nun hat sich also die Lage verschärft. Das berichtet die „Immobilien Zeitung“ (IZ).

Deko-Fans müssen sich deswegen vielleicht verabschieden von der beliebten Kette. Aus im Depot? Nach „IZ“-Informationen gibt es jetzt zwei mögliche Wege: Entweder übernimmt ein anderer Investor die Gries Deco Company oder die Geschäfte werden bis zum 31. Mai dieses Jahres eingestellt.

In München gibt es fünf Depot-Filialen: im Tal, in der Hofstatt, im Olympia-Einkaufszentrum, im PEP in Neuperlach sowie in den Riem-Arcaden. Was die Verschlechterung der Situation für sie und die Mitarbeitenden bedeutet? Zu diesen und weiteren Themen gibt die Gries Deco Company auf Anfrage keine Auskunft. Aber: In der Filiale in der Hofstatt (Sendlinger Straße 12) hängen blaue Plakate mit dem Schriftzug „Wir schließen!“ und „Alles reduziert!“. Bei Depot im Tal wird mit „30 Prozent auf alles“ geworben.

„Wir führen aktuell Gespräche mit zwei ernsthaften Auffang- beziehungsweise Investorenlösungen“, beantwortet die Geschäftsführung von Gries Deco eine Anfrage der Immobilien Zeitung. Weiter heißt es, für die Umsetzung der Auffang- und Investorenlösung seien auch kartellrechtliche Vorgaben zu beachten. Eine mögliche Übernahme sei beim Bundeskartellamt jedoch noch nicht angemeldet. Laut „IZ“ erzielte die Gries Deco Company 2023 rund 390 Millionen Euro Umsatz. Im Jahresdurchschnitt wurden rund 4400 Personen beschäftigt.

Nach Berichten der „Bild“-Zeitung soll das Unternehmen bereits zahlreichen Mitarbeitenden gekündigt haben. Demnach laufen wohl auch die Verkaufsverhandlungen – und in Unternehmenskreisen ist die Rede vom Nonfood-Discounter Tedi als Interessent.
REGINA MITTERMEIER

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