Datenklau am Parkautomat

von Redaktion

Polizei warnt vor neuer Masche mit QR-Codes

Die Gauner kleben ihre QR-Codes auf Parkscheinautomaten wie diesen. © Hoffmann

München – Wer in München parken will, wird schnell viel Geld los. Kriminelle wollen jetzt aber dafür sorgen, dass die Bürger richtig arm werden – mit einer neuen Betrugsmasche. Dazu werden Aufkleber mit QR-Codes an Parkautomaten geklebt. Das Opfer wird so dazu verleitet, das Ticket nicht mit Kleingeld am Gerät, sondern entspannt am Handy zu bezahlen. Ziel des sogenannten Quishings ist aber: Mit den falschen QR-Codes sollen die Kreditkarten-Daten der Opfer geklaut werden. „Das ist ein neues Phänomen in der Stadt“, erklärt ein Sprecher des Präsidiums. Die Polizei warnt davor, auf die Fake-Codes hereinzufallen.

Derartige Codes sind, wie berichtet, schon in anderen Städten aufgetaucht. Dort wurden reguläre QR-Codes, die sich an den Parkautomaten befanden, mit dem falschen Aufkleber der Kriminellen überklebt. Wichtig zu wissen: In München ist es laut der Polizei grundsätzlich nicht möglich, per QR-Code ein Parkticket zu lösen. Dies geschieht entweder auf altmodische Art mit Kleingeld am Automaten oder per App auf dem Handy. Die neue Betrugsmasche Quishing fällt in den Bereich Cybercrime des Kommissariats 122. „Bislang gab es 20 Fälle in der Stadt“, sagt der Polizeisprecher. Das Wort setzt sich aus den Wörtern „QR“ und „Phishing“ zusammen. Mit Cybercrime machen Kriminelle immer mehr Beute. 2022 lag der Schaden in München bei 1,47 Millionen Euro, ein Jahr später waren es schon 2,16 Millionen Euro – ein Anstieg von 47 Prozent.

Ein 76-Jähriger aus Brandenburg, der am Dienstag in der Münchner Innenstadt auf die neue Masche hereingefallen ist, hatte Glück. Nachdem er am Parkautomaten den QR-Code genutzt hatte, klauten die Betrüger seine Kreditkartendaten. Skurril: Damit kauften sie nichts Wertvolles, sondern schlossen ein Fitnessstudio-Abo ab. Der Vertrag wurde wieder aufgelöst.
NAH

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