Einen so lustigen Fasching hätten wir nicht mehr erwartet, nachdem der Faschingszug abgesagt war. Aber im Gasthaus herrschte eine Riesenstimmung. Die Zweibeiner sahen super aus mit ihren selbstgebastelten Tiermasken. Klara entdeckte sogar ein paar Kinder, die zwei Masken trugen, eine im Gesicht, eine am Hinterkopf. „Schaut, das Mädchen dort ist vorne Einhorn und hinten Tigerin, und der Junge dort ist Pandabär und Fuchs. Die konnten sich wohl nicht entscheiden“, quakte sie. „Das ist das Schöne am Fasching, in eine andere Rolle schlüpfen zu können“, schnatterte ich.
„Das war einer der Grundgedanken des Faschings“, quakte Agnes, „dass jeder Zweibeiner in eine andere Rolle schlüpfen kann und alle die gleichen Rechte haben.“ „Wie meinst du das?“, schnatterte ich. „Früher gab es bei den Zweibeinern Diener und Herren. Die Diener hatten vor dem Gesetz weniger Rechte. Bei den ersten Festen, die als Vorläufer des Karneval gelten, waren diese Unterschiede für ein paar Tage aufgehoben“, schnatterte Agnes. „Die Zweibeiner verkleideten sich, und keiner war mehr als Diener oder Herrin oder Herr erkennbar.“
„Aber ich dachte, Karneval hätte mit dem Austreiben des Winters zu tun?“, quakte Klara. „Das stimmt auch“, schnatterte Agnes. „Die Zweibeiner haben mit Verkleidungen auch den Winter vertrieben und den Frühling begrüßt.“
Eure Paula