Straßensperre: In Unterschleißheim sorgen Container für Sicherheit. © Dieter Michalek
Beim Fasching in Holzkirchen darf ein echter Trojaner nicht fehlen. © Thomas Plettenberg
Rund 100 000 Besucher tummelten sich unter Polizeischutz in Würzburg. © dpa
Von ausnehmender Hässlichkeit ist das Brautpaar in Emmering. © Stefan Rossmann
Ein Höhepunkt des Reichersbeurer Faschingszugs nach Bad Tölz war der Wagen im Super-Mario-Stil. © Arndt Pröhl
München – Alle zehn Jahre machen sich die Reichersbeurer am Faschingssonntag auf den Weg nach Bad Tölz. Monatelang hat sich das Dorf vorbereitet. Gestern war wieder der Tag der Tage: Einen halben Kilometer war der Zug mit 40 Faschingswagen lang, der am Sonntag bei Kaiserwetter in die Stadt zog. Rund 30 000 Besucher bejubelten den Umzug. So sehr, dass das Veranstaltungsgelände vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden musste.
Derb ging es einige Kilometer entfernt im Eglinger Ortsteil Neufahrn zu. Bereits am Samstag verheiratete der Trachtenverein Veiglbergler bei seiner Bettelhochzeit unter großem Jubel von rund 500 Besuchern eine dicke Braut mit einem arbeitsscheuen Zwerg. Für die zweite Bettelhochzeit des Wochenendes bestellten die Emmeringer (Kreis Ebersberg) das ganz große Aufgebot: Mindestens 6000 Besucher fanden sich ein, um die 60 Wagen und natürlich das Brautpaar auf dem Misthaufen zu bewundern.
Trotz aller Gaudi: Die Anschläge auf Veranstaltungen, zuletzt der Angriff auf eine Demonstration in München, haben auch das Faschingstreiben verändert. In Unterschleißheim bei München haben die Veranstalter mithilfe zweier Unternehmen aus der Region und 55 riesiger Baucontainer den Faschingsumzug am Sonntagmittag abgesichert. 30 Stunden arbeitete der Faschingsverein an seinem Sicherheitskonzept, Mitarbeiter und Spezialfahrzeuge der Firmen Hartmeier und Wittmann standen während der Veranstaltung entlang der Route bereit und sorgten dafür, dass die 41 Wagen und 16 Großfahrzeuge sicher durch die Stadt fahren konnten.
Auch in Holzkirchen im Landkreis Miesbach wurde der Marktplatzfasching abgesichert. Neben Betonüberfahrschutz wurden die Zufahrtsstraßen mit schwerem Gerät blockiert, die Polizei stand den Veranstaltern beratend zur Seite. „Sicherheit muss sein, aber wir lassen uns den Spaß auch nicht verderben, sonst hätten ja solche irren Attentäter gewonnen“, sagt Andi Pohl, Beisitzer bei DeDamischen Holzkirchen. Spaß hatten die Narren auch beim „Ramba Zamba“ am Haushamer Bahnhof, Rottach-Egern feierte am Samstag sein Winterseefest.
Oberbayern war fest in Narrenhand: In Ismaning im Landkreis München zogen die Burschen mit ihren fahrenden Theaterbühnen durch den Ort. Im Landkreis Erding fand unter anderem die Erdinger Narrenschranne statt, durch Penzberg und Schongau schoben sich Gaudiwürmer, und Markt Indersdorf im Landkreis Dachau zählte rund 3800 Maschkera.