Ermittler am Auto des Täters. © Boris Roessler/dpa
München/Mannheim – Der Autofahrer, der in Mannheim durch die Innenstadt raste und so zwei Menschen tödlich verletzte, soll offenbar doch Verbindungen in rechtsextreme Kreise gehabt haben. Dabei gibt es auch Kontakte nach Oberbayern. Der 40-jährige Alexander S. sitzt wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Es gibt 14 Verletzte, darunter ein zweijähriges Kind. Vier Verletzte sind noch in der Klinik.
Nach Recherchen des Antifa-Magazins „Exif“ soll der ledige Landschaftsgärtner in der Vergangenheit Teil eines sogenannten „Ring Bunds“ gewesen sein. Das ist eine Gruppe von Reichsbürgern und Neonazis, die Pläne für Waffenhandel gehabt haben. Dem Ring gehörte demnach auch zwei Männer aus Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck) und Neubiberg (Kreis München) an. Der Neubiberger war 2022 vom Landgericht München wegen unerlaubten Handeltreibens mit einer Schusswaffe und unerlaubten Erwerbs einer Kriegswaffe zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden.
Dad Landeskriminalamt Baden-Württemberg erklärte gestern: „Hinweise auf mögliche Kontakte des 40-jährigen Mannes ins rechtsextreme Milieu im Jahr 2018 sind den Ermittlungsbehörden bekannt und stehen ebenfalls im Fokus der Ermittlungen.“ Weiterhin würden Kontakte und Freunde des Täters überprüft. Doch für die konkrete Tat gebe nach dem derzeitigen Stand kein politisches Motiv. Alexander S. sei „seit vielen Jahren“ psychisch erkrankt. Das zeigten umfangreiche ärztliche Unterlagen und eine Vielzahl von Zeugenaussagen. „Er befand sich in der Vergangenheit regelmäßig in ärztlicher bzw. psychiatrischer Behandlung, zuletzt im vergangenen Jahr auch stationär.“
DW