Bei dem Brand in einem Mehrfamilienhaus wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Die Feuerwehr brachte mehrere Bewohner ins Freie. © THOMAS SEHR
Garmisch-Partenkirchen – Nach einem Brand mit Leichenfund in Garmisch-Partenkirchen haben Spezialkräfte der Polizei gestern einen Mann festgenommen. Der 51-Jährige wird verdächtigt, den Bewohner eines Mehrfamilienhauses getötet und dann dort Feuer gelegt zu haben, teilte die Polizei mit. Der Verdächtige soll zeitnah einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über die Frage der Untersuchungshaft entscheide. Hintergründe und Motiv der Tat blieben zunächst unklar.
Laut Polizei waren Rettungskräfte am Freitagmorgen zu dem Feuer in der Dachgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses gerufen worden. Sie wurden schon stutzig, als sie an der Wohnungstür ankamen, denn die stand leicht offen. Dort fanden Feuerwehrleute unter einem Berg aus Müll und Kleidung den leblosen 48 Jahre alten Bewohner. Trotz Reanimationsversuchen habe ein Notarzt nur noch dessen Tod feststellen können. Offenbar sollte der leblose Mann in der Wohnung versteckt werden. Im Dachgeschoss gab es noch eine weitere Wohnung, in der eine Familie mit Baby lebte. Sie konnten sich nicht ins Freie retten, weil das Treppenhaus so stark verraucht war. Die Feuerwehr befreite den Gang mit einem Überdruckbelüfter vom Rauch, danach konnten die anderen Bewohner ungefährdet ins Freie gelangen.
Bei der Untersuchung des mutmaßlichen Tatorts hätten die Ermittler schnell Hinweise auf eine absichtliche Tat gefunden. Am Vormittag habe sich dann der Verdacht gegen den 51-Jährigen gerichtet, den die Polizei daraufhin mit vielen Beamten und einem Hubschrauber suchte.
Gegen Mittag hätten letztlich Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) den Verdächtigen an seiner Wohnadresse im Landkreis festgenommen. Eine Gefahr für die Bevölkerung gab es nicht. Kripo, Staatsanwaltschaft und Spezialisten des bayerischen Landeskriminalamts ermitteln wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt und schwerer Brandstiftung weiter in dem Fall.
CF/DPA