Rewe kündigt 22 Postfilialen

von Redaktion

Nicht rentabel: Einzelhandelskonzern im Clinch mit Logistikunternehmen

München/Freising – In vielen ländlichen Gemeinden ist die Postfiliale im Supermarkt die einzig verbliebene Möglichkeit, Pakete noch persönlich aufzugeben. Doch dieses Modell steht nun in vielen Rewe-Filialen in Bayern auf der Kippe. Denn hinter den Kulissen laufen nach Informationen unserer Zeitung schon seit Längerem Verhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Rewe-Region Süd. Streitpunkt sind die Höhe der Vergütung und das Provisionssystem.

Während die Post argumentiert, dass den Supermärkten durch den Paket- und Briefservice zusätzliche Kundschaft in die Märkte gespült wird, hält Rewe das System für zunehmend unrentabel: „Bei insgesamt gestiegenen Kosten ermöglichen es uns die Vergütungen der Post in keiner Weise, Postfilialen in unseren Märkten einigermaßen wirtschaftlich zu betreiben“, erklärt Ursula Egger, Rewe-Sprecherin für die Region Süd. Um Verluste zu minimieren, habe man zum 31. Juli dieses Jahres 22 von insgesamt über 200 in bayerischen Rewe-Märkten betriebenen Postfilialen gekündigt. Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen, aber durch die Provisionspolitik der Post sehe man keine andere Möglichkeit.

Die Schließungen betreffen auch Oberbayern, so sind etwa allein im Kreis Freising sechs Rewe-Filialen betroffen. Eine Sprecherin der Post verwies auf noch laufende Verhandlungen. Das letzte Wort scheint also noch nicht gesprochen.
AFO

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