Augsburg – Nach Ansicht von Naturschützern bewegt sich die Population vieler bayerischer Vogelarten auf einem stabilen Niveau. Das teilten das Bayerische Landesamt für Umwelt und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz mit. Die aktuellen Bestandstrends aus dem Jahr 2022 zeigen demnach, dass von 58 Arten bei 28 die Bestände zunehmen, bei weiteren 15 bewegen sie sich auf einem stabilen Niveau. Bei 15 Arten nähmen die Bestände jedoch ab. Allerdings bliebe das langfristige Bild kritisch. Insbesondere bei Agrarland-Vögeln seien die Bestände bereits zwischen den 1970er- und den 1990er-Jahren stark zurückgegangen. Auch wenn sie sich erholten, geschehe das also auf einem niedrigen Niveau.
Je nach Lebensraum zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen: So profitierten manche Waldvögel wie der Schwarzspecht von mehr Totholz im Wald, was wiederum der Hohltaube zugutekomme, die in dessen früheren Höhlen wohnen könne. Das Wintergoldhähnchen, der kleinste heimische Brutvogel, sei auf Tannen oder Fichten angewiesen, die aber durch Stürme oder den Borkenkäfer geschädigt seien. Grundsätzlich zeige sich: Vögeln des Agrarlandes und Langstreckenziehern gehe es schlecht, die Bestände der Siedlungsvögel blieben oft stabil und bei vielen Vogelarten des Waldes gehe es bergauf.