Freibier und freie Fahrt für alle Seppen

von Redaktion

In Andechs und bei der Wendelsteinbahn wird Josefi morgen groß gefeiert

Bei der Wendelsteinbahn fahren morgen jeder Josef und jede Josefine kostenlos. © Preusser/IMAGO

München – Am morgigen Mittwoch feiert Bayern wieder den Josefitag. Bis 1968 noch gesetzlicher Feiertag, ging mit Josefs Namenstag lange Zeit ein reiches Brauchtum einher: Mädchen bekamen Blumensträuße, die bei der Suche nach dem richtigen Ehemann helfen sollten, und frisch verheiratete Ehepaare trugen sogenannte Josefsringe, um die eheliche Treue besonders zu schützen. Heute ist der Festtag nicht mehr überall präsent. Doch an einigen Orten werden die Josefs, Sepps und Josefinen auch heute noch gefeiert.

Zum Beispiel im Kloster Andechs. Dort geht‘s am Mittwoch erst ins Gotteshaus, dann ins Bräustüberl. Mit der Messfeier um 10 Uhr gedenken Abt Johannes Eckert und die Gläubigen in der Wallfahrtskirche dem heiligen Josef. Nur ein paar Meter weiter lockt das Bräustüberl anschließend mit Freibier. Für alle, die auf die Namen Josef, Josefa, Josefine oder Sepp hören (auch als Zweitname), gibt es eine Mass aufs Haus. Vorausgesetzt, die Durstigen können sich entsprechend ausweisen. Auch für den Fall, dass jemand eine zweite Frei-Mass ergattern will, hat man bereits vorgesorgt. Dafür wird die rechte Hand mit einem grünen Kreuz markiert.

Auch am Wendelstein gilt seit Jahrzehnten ein ungeschriebenes Gesetz: Alle Josefs, Josefas und Josefinen haben am Josefitag freie Fahrt auf den über 1800 Meter hohen Gipfel. Der Andrang dürfte groß sein. Obwohl die äußeren Bedingungen im vergangenen Jahr nur bedingt für eine Fahrt in das Mangfallgebirge sprachen, haben hunderte Frauen und Männer damit ihren Namenstag verbracht. „Manche nehmen sich sogar einen Tag Urlaub dafür“, sagt Marketingchefin Claudia Steimle. Wichtig: Auch hier Personalausweis mitbringen.

Der hebräische Name Josef bedeutet etwa „Gott hat hinzugefügt“. Seit 1729 ist der Josefitag für die katholische Kirche vorgeschrieben. Papst Pius IX. ernannte Josef 1870 zum Kirchenpatron.
TSCH/KNA

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