Ein Großaufgebot an Feuerwehrlern kämpft gestern gegen die Flammen. © FFW Geiselwind/Facebook
Wilde Achterbahnfahrt: 120 Attraktionen gibt es im Freizeit-Land. © Archivbild: Becker/imago
Dichte Rauchwolken steigen über dem Freizeitpark auf. Diese Drohnenaufnahme zeigt, wie es am Boden von Feuerwehrfahrzeugen und Einsatzkräften wimmelt. © Pascal Höfig/NEWS5
Geiselwind – Die Flammen waren 20 Meter hoch und schon von Weitem sichtbar: Im „Freizeit-Land Geiselwind“ hat gestern am frühen Morgen ein großes Feuer gewütet. Der Vergnügungspark in Unterfranken gehört zu den bekanntesten Bayerns und sollte eigentlich am 29. März in die neue Saison starten. Noch wollen die Verantwortlichen das durchziehen – obwohl weder Brandursache noch die genaue Schadenshöhe bekannt sind.
Das Feuer war am Morgen gegen 4.15 Uhr gemeldet worden. Die Einsatzkräfte konnten schon bei der Anfahrt viel Rauch und hohe Flammen erkennen, berichtet Johannes Hofmann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Geiselwind. „Wir haben viele Wehren aus dem Landkreis Kitzingen und dem Nachbarregierungsbezirk Schlüsselfeld nachalarmiert, weil anfangs die Wasserversorgung etwas brenzlig war.“ 150 Feuerwehrler waren im Einsatz. Schnell war klar, dass die betroffenen Gebäude, darunter ein Restaurant und Kiosk, nicht zu retten sind. „Die Gebäude waren verloren. Wir haben uns nur noch darauf gestützt, die Nebengebäude zu schützen, was uns auch soweit gelungen ist“, sagt Hofmann. Ein Bagger zog später die Trümmer auseinander, um Restlöscharbeiten zu ermöglichen.
Das „Freizeit-Land Geiselwind“ gibt es seit 1969. Es liegt an der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg. Auf dem Areal gibt etwa 120 Fahrgeschäfte, darunter mehrere Achterbahnen, Attraktionen und viele Tiere. Bei dem Brand wurden laut Polizei aber weder Menschen noch Tiere verletzt. Inhaber des Parks ist ein Betrieb mit Sitz in Coburg. „Der Saisonstart findet wie geplant statt, und wir freuen uns trotz dieses Vorfalls auf unsere Gäste und das bunte Treiben der Besucher im Park“, teilte ein Sprecher nur wenige Stunden nach dem Feuer mit. In der Saison arbeiten bis zu 250 Menschen auf dem Areal, derzeit sind es etwa 30.
Vom Brand sind die „Bauernschänke“ samt Küche, das IT-Büro mit Serverraum und eine Sanitäranlage betroffen. In direkter Nähe steht auch ein Gastank. Diesen musste die Feuerwehr sichern, um eine Explosion zu verhindern. Bei Sonnenaufgang wurden gestern die Ausmaße sichtbar: verkohlte Bäume, Holzbalken und Gerippe von Fahrzeugen und Häusern. Das Bild erinnert an den Millionenschaden nach dem Brand in der Westernstadt „Pullman City“ in Eging am See im Januar 2024.
A. RESENHOEFT