LIEBE KINDER

von Redaktion

Mein Waldkauzfreund Ulrich hatte sich als Neujahrsvorsatz vorgenommen, Rechnen zu lernen. Vorbildhaft hatte Ulrich seitdem jeden Tag mit Agnes ein wenig Mathe gebüffelt. Jetzt, nach zweieinhalb Monaten Mühe, war es endlich so weit: Mein Waldkauzfreund war so gut geworden, dass Agnes ihn zu seiner ersten Prüfung angemeldet hatte. Zuerst war Ulrich Feuer und Flamme gewesen. Aber je näher der Prüfungstermin rückte, desto aufgeregter wurde er. Als ich meinen Freund am Tag vor der Prüfung besuchte, sah er mich verzweifelt an und kauzte: „Nichts geht in meinen Kopf rein! Ich habe schon seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen und meine Pfoten sind ganz schwitzig. Ich glaube, ich bin krank!“ Ich schnatterte, dass es für mich eher so aussieht, als hätte Ulrich Prüfungsangst. Verzagt blickte der Waldkauz mich an.

Ich erklärte, dass ein bisschen Nervosität vor einer Prüfung sogar hilfreich sein kann, um gute Noten zu erzielen. Aber wenn man zu viel Angst hat, kann sich das negativ auswirken. Im schlimmsten Fall kann man sich dann an nichts mehr erinnern, obwohl man stundenlang gepaukt hat. Das nennt man Blackout. Der Waldkauz fragte: „Was kann ich gegen meine Angst tun?“ Ich schnatterte, dass mein Freund sich jemandem anvertrauen sollte. Oft kann diese Person nämlich helfen. Oder er sucht sich Unterstützung in der Schule oder bei einem Therapeuten.

Eure Paula

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