Ex-Soldat wegen Vergewaltigungen in Haft

von Redaktion

Bamberg – Schwere Vorwürfe gegen einen Ex-Soldaten der Bundeswehr: Ben R. (30) aus Schwarzenbach an der Saale soll Frauen vergewaltigt, Munition aus Armee-Beständen geklaut und Waffen gehortet haben – doch bevor er festgenommen werden konnte, schloss sich der Oberfranke 2022 einer ukrainischen Spezialeinheit an, um gegen die russischen Invasoren zu kämpfen. Nun lieferte ihn die Ukraine auf Antrag der Cybercrime-Staatsanwaltschaft Bamberg aus.

Seit 17. März ist Ben R., der sich in Interviews gern als Kriegsheld in Szene setzte, wieder in seiner Heimat. „Der Beschuldigte befindet sich wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung in drei Fällen, der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte und weiterer Straftaten in Untersuchungshaft“, teilte Oberstaatsanwalt Thomas Goger am Freitag mit.

Zum ersten Mal erregte Ben R. 2021 als Fluthelfer im Ahrtal Aufmerksamkeit. Helferinnen berichteten von sexueller Belästigung, doch die Ermittlungen verliefen im Sande. 2022 erfuhren die Behörden von kinderpornografischem Material, das R. auf einer Online-Plattform hochgeladen haben soll. Es kam zu einer Razzia. Bevor die Auswertung der Dateien abgeschlossen war, setzte sich R. in die Ukraine ab. Als die Ermittler auch noch offenbar selbst gefertigte Videos vom Missbrauch mehrerer Frauen fanden, erließen sie Haftbefehl.

Lange glaubte sich Ben R. im Kriegsgebiet sicher vor dem Zugriff der deutschen Behörden. Laut Investigativ-Blogger „TrackAMerc“ kursieren im Netz auch Videos mit Titeln wie „Ukrainische Sklavinnen missbraucht“, auf denen Ben R. zu sehen sein soll. Sein Pflichtverteidiger Georg Wolfrum wollte sich am Freitag nicht zu den Vorwürfen äußern.

Artikel 7 von 11