Allen Unkenrufen zum Trotz wird das Deutschlandticket dauerhaft bestehen bleiben. Das ist mal eine gute Nachricht für die monatlich 13 Millionen Pendler, die dieses Angebot nutzen. Wenn nun endlich Klarheit besteht, ist zu hoffen, dass die Zahl der Käufer sogar noch steigt. Das Günstig-Ticket ist ein Beitrag zur Verkehrswende, es ist aber auch eine echte finanzielle Entlastung. Klar wären die drei Milliarden Euro jährlich, mit denen das Ticket die Staatskassen belastet, auch in den Ausbau der Schiene gut angelegt. Doch von dem Ticket hat der Bahnnutzer jetzt etwas, das andere ist ein Zukunftsversprechen mit ungewissen Ausgang.
Lob also dafür. Ansonsten allerdings sind die Passagen zur Verkehrspolitik in dem Papier der Koalitionsverhandler etwas unambitioniert. Es wird keine Zerschlagung des DB-Konzerns geben, wie es sich CSU und Grüne in seltener Eintracht wünschen – die SPD wird hier, getrieben von der mächtigen Eisenbahnergewerkschaft EVG, jede zu weit gehende Reform verhindern. Doch etwas mehr als nur eine Auswechslung von Aufsichtsrats- und Vorstands-Posten würde man sich schon wünschen. Dass vielleicht DB-Chef Richard Lutz seinen Sessel räumen muss, wäre allein zu wenig – ganz abgesehen von der Frage, welcher Topmanager sich den Job denn dann antun möchte.
Die größte Hoffnung ist jedoch, dass das Geld aus dem Sondervermögen wirkt – und die Schiene auf Dauer saniert wird. Die Koalitionäre wollen Investitionen in Haupt- und (das ist neu) Nebenstrecken kräftig steigern. Man wird sie beim Wort nehmen!
Dirk.Walter@ovb.net