Agnes, Klara und ich saßen gerade gemütlich zusammen, als Waschbär Waldemar vom Dorf angerannt kam. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich gerade gesehen habe!”, brummte er und rollte wild mit den Augen. „Ich war auf ein Fensterbrett geklettert und wäre vor Schreck fast abgestürzt!“
„Was war in dem Fenster?”, schnatterte Klara aufgeregt. Waldemar brummte: „Erst dachte ich, da sitzt ein Hase. Dann waren aber auch Flügel auf seinem Rücken. Als ich mir seinen Kopf angeschaut habe, bin ich richtig erschrocken. Dieses Tier hatte spitze Zähne, die aus seinem Maul herausragten. Auf seinem Kopf trug es ein Geweih. Etwa so ein Geweih, wie es Rehböcke tragen.” Klara zitterte. Mir fiel ein, dass ja der 1. April war. Vielleicht machte Waldemar einen Aprilscherz? Agnes hatte noch eine andere Idee: „Vielleicht hast du einen Wolpertinger gesehen?“ Sie schnatterte: „Normalweise leben Wolpertinger tief verborgen in den Wäldern in Bayern und Österreich. Es sind Mischwesen mit Körperteilen unterschiedlicher heimischer Tiere. Deshalb sieht jedes Tier auch anders aus. Manche haben auch Entenschnäbel oder Fischflossen. Ihr müsst aber keine Angst vor ihm haben! Meistens sind sie nicht viel größer als wir Enten. Wenn man sie allerdings bedroht, dann verspritzen sie einen starken Gestank, der erst nach sieben Jahren wieder verschwindet.”
Eure Paula
TEXT: ROSALIE WERTHEFRONGEL