Neulich, nach einem heftigen Regenguss, watschelten wir zu dritt zum Bauernhof. „Seht Ihr die vielen Pfützen?“, schnatterte Agnes, „gleich nach dem Regen wuselt selbst in den ausgetrockneten das Leben.“
„Das klingt spannend, erzähl doch mal“, quakte ich.
„Ihr wisst doch, dass ich mich schon immer für Biologie interessiert habe“, Agnes war in ihrem Element. „So eine Pfütze ist sehr wichtig für alle möglichen Tiere. Die Ökosysteme, die sich darin ausbilden, sind bunt und vielfältig. Bakterien und Algen, Bärtierchen und Amöben, Mückenlarven und Kaulquappen.“
„Du kennst Dich aber gut aus“, quakte Klara, „ich dachte immer, die Pfützen sind nur für Kinder interessant, weil es so schön platscht und Spaß macht, wenn man reinspringt“.
„Was passiert denn mit den ganzen Lebewesen in der Pfütze, wenn es mal länger nicht regnet?“, wollte ich wissen. Agnes wusste auch darauf eine Antwort: „Einige Pfützenbewohner haben sich in den vielen Jahrtausenden der Evolution darauf vorbereitet, dass ihr Lebensraum auch mal austrocknet. Aber solange die Lachen mit Wasser gefüllt sind, sind sie für Vögel und Insekten eine lebensnotwendige Tränke. Und viele heimische Vogelarten nutzen den Lehm daraus für den Nestbau. Zum Beispiel sie Schwalben. Wo keine Pfütze, da keine Schwalbenfamilie.“
Eure Paula
TEXT: GABRIELE HANKE