Tegernsee – Beim Tegernseer Psallierchor geht es voran – in kleinen Etappen: Eines der vier lebensgroßen Abt-Gemälde wird noch in diesem Jahr saniert. Das sei der erste Schritt, um irgendwann ein ganzes Ensemble kunstfertig restauriert der Öffentlichkeit zu präsentieren, sagte der Kreisbaumeister Christian Boiger.
Der Psallierchor im früheren Kloster hat seit 2010 als teurer Fehlkauf Schlagzeilen gemacht. Die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee hatte 1,5 Millionen Euro für ein immerwährendes Nutzungsrecht investiert. Die Idee war es, den 150 Quadratmeter großen Raum mit seinen kostbaren Stuckdecken und Gemälden für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Doch das ließ sich nicht realisieren, weil der zweite Fluchtweg fehlte. Als die Verhandlungen zwischen Kreissparkasse, Kirche, Herzoglichem Haus und Freistaat stagnierten, schaltete sich Boiger ein, um das Projekt zu retten.
Einst gehörte der Psallierchor noch zur Kirche St. Quirinus. Jetzt trennt ihn eine Bretterwand vom Hochaltar. Auch von den gotischen Sakristeien der Kirche, die zurzeit saniert werden, ist er durch eine Wand getrennt. Dahinter befindet sich eine Treppe, die mit großem Aufwand errichtet wurde und dem Psallierchor den geforderten Fluchtweg verschafft. Die Sanierung des ersten Abt-Geländes wird einen fünfstelligen Betrag kosten, der über Spenden gedeckt wird.
JM