Kokainreste in einer Plastikbox. © Zoll
75 000 Euro in bar fanden die Ermittler.
Miesbach – Er ließ sich laut Zoll Kokain per Post nach Hause schicken. Dann soll er die Droge auf Parkplätzen vom Auto aus verkauft haben. Zollfahndung und Landeskriminalamt haben den mutmaßlichen Parkplatz-Dealer von Miesbach nun gefasst. Ein Mobiles Einsatzkommando nahm den vorbestraften Lkw-Fahrer (45) am 27. März in Hausham fest – auf offener Straße. Der Vorwurf lautet auf schwunghaften Handel mit Kokain.
Dann rückten Zollfahndung und LKA bei ihm zu Hause an – Durchsuchung. Dabei stellten die Ermittler 200 Gramm Kokain sicher. Sie fanden zwei Autos, ein Motorrad und 75 000 Euro Bargeld in Hundert- und Fünfzig-Euro-Scheinen. Außerdem fror der Zoll 100 000 Euro auf seinem Bankkonto im Rahmen der Vermögensabschöpfung ein.
Der Deutsche ist einschlägig vorbestraft, so Zollsprecher Christian Schüttenkopf. Er soll von März 2024 bis Anfang 2025 in mindestens 25 Fällen überwiegend Kokain in Päckchen mit je 200 Gramm Inhalt aus Hamburg per Post bezogen haben – insgesamt also fünf Kilo.
Die verkaufte er „mit Gewinn an feste Abnehmer“ weiter, so der Zoll. Nach Informationen unserer Zeitung lief das so ab: Er fuhr mit seinem Auto auf große Parkplätze in der Region, etwa von Supermärkten. Die Kunden stiegen ein, kauften das Kokain und stiegen wieder aus – das alles dauerte meist nur eine Minute.
Laut Zollsprecher kamen die Ermittler dem Mann durch einen Tipp vom Zollfahndungsamt Hamburg auf die Schliche. Sie stellten daraufhin ein Paket mit 200 Gramm Koks sicher. „Die jetzt getroffenen Feststellungen untermauern den Tatvorwurf erheblich“, so der Zollsprecher. Der Mann sitzt in U-Haft.
Thomas Gautier