Neuer Haftbefehl gegen den Auto-Attentäter

von Redaktion

Gutachten belegt Schuldfähigkeit

Farhad Noori muss sich wegen Mordes verantworten.

In der Seidlstraße war der 24-Jährige Mitte Februar gezielt in eine Demonstration gerast. © Theo Klein/epd, instagram

Seine Tat erschütterte ganz Deutschland – und wird auch in Jahrzehnten nicht vergessen sein. Farhad Noori (24) tötete zwei Menschen, als er am 13. Februar mit seinem Auto gezielt in einen Verdi-Demonstrationszug in der Seidlstraße gerast war.

Doch bislang war umstritten, inwiefern der Attentäter für die Tat juristisch zur Rechenschaft gezogen werden kann. Denn Noori saß zwar zunächst in Untersuchungshaft, wurde dann aber auf die psychiatrische Station der JVA Straubing verlegt. Mehrere Gutachter beschäftigten sich mit seinem Fall, im Gefängnis wurde der Attentäter dann umfassend begutachtet. Mit dem Ergebnis: Er ist nicht psychisch krank, was lange überprüft worden war – sondern voll schuldfähig!

Nach Informationen unserer Zeitung ist das Gutachten mittlerweile fertig und wurde auch allen Verfahrensbeteiligten zugestellt. Auf rund 100 Seiten begründen Fachärzte darin die Schuldfähigkeit des Attentäters – und schließen eine seelische Erkrankung aus. Und das hat nun Konsequenzen: Denn nach Informationen unserer Zeitung wird der 24-Jährige kommende Woche erneut der Ermittlungsrichterin des Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt. Bei dem Termin wird es dann um die Anpassung seines Haftbefehls gehen. Dieser lautete bislang auf versuchten Mord in zwei Fällen. Doch mit der belegten Schuldfähigkeit wird sich das nun ändern – fortan lautet der Tatvorwurf auf zweifach vollendeten Mord.

Entsprechend wird Farhad Noori demnächst von der psychiatrischen Station in den normalen Vollzug verlegt werden. Und wahrscheinlich zurück in die JVA Stadelheim nach München kommen.
ANDREAS THIEME

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