Susanne Nördinger aus Schongau.
Susanne Nördinger hat sich schon als KInd dafür interessiert, wie Maschinen funktionieren. Heute gestaltet die Schongauerin die Robotik-Branche maßgeblich mit. Und natürlich hat sie sich auch schon Gedanken gemacht, was ein Roboter können müsste, den sie für sich selbst designen würde.
Als Susanne Nördinger vier oder fünf Jahre alt war, hatte sie eine Lieblingsbeschäftigung: ihrem Opa dabei zusehen, wie er an technischen Zeichnungen arbeitete. Er war Konstrukteur. Seine präzisen Striche kamen ihr damals wie eine Geheimsprache vor, erinnert sich die Schongauerin. Und ihr Opa erklärte ihr nur zu gerne, was er da machte. Das hat sie geprägt – mehr als sie sich damals vorstellen konnte. Die Faszination für Maschinen begleitet sie durch ihr Leben. Kein Wunder also, dass sie sich auch beruflich mit Robotik beschäftigt. Vor Kurzem wurde sie von der International Federation of Robotics als eine von zehn Frauen ausgezeichnet, die die Zukunft der Robotik gestalten. Frauen wie Susanne Nördinger seien Vorbilder, um noch mehr Frauen für naturwissenschaftliche, technische und mathematische Fächer zu begeistern, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung.
Nördinger hatte an der TU München einen Bachelorstudiengang in Lebensmitteltechnologie absolviert und arbeitete dann als Fachjournalistin im Bereich Automatisierungstechnik und Robotik. Nebenbei absolvierte sie einen Masterabschluss für International Business Management und Leadership und begann danach bei der Firma Universal Robots. Dort leitet sie seit vier Jahren das Ecosystem Success Team. Dass sie eine Frau ist, habe für sie bei all ihren Berufsentscheidungen keine Rolle gespielt, erzählt sie. „Aber es ist wichtig, dass Frauen auch in dieser Branche wahrgenommen werden.“ Gerade jüngere Frauen könnten ermutigt werden, wenn sie sehen, wie andere Frauen in der Robotik etwas bewirken. Nördinger ist es wichtig zu betonen: „Roboter sollen die Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen.“ Sie sollen das Arbeiten verbessern. Müsste sie einen Roboter für sich selbst designen, wäre das wohl einer, der ihr beim Wäschezusammenlegen hilft oder die Spülmaschine für sie ausräumt, sagt sie und schmunzelt.
ELENA BENEDIKT