Feuerkugel rast über die Alpen

von Redaktion

Meteor zerfällt und verglüht am Nachthimmel

Ein leuchtender Lichtschweif zischt über die Bergkette hinweg. Diesen Moment hat die Webcam am Schafberg bei Salzburg festgehalten. © Panomax/VSW

München – Ein Meteor hat am Samstagabend seine Spur über den bayerischen Himmel gezogen. Das Himmelsschauspiel, das auch im Norden Deutschlands, in Österreich und Italien zu sehen war, wurde von einigen Astronomen und Zufallszeugen beobachtet. Zum Beispiel von dem Münchner Lukas Kindermann. „Ich war am Samstag um etwa 21 Uhr auf der Autobahn von Augsburg in Richtung München unterwegs. Kurz vor München tauchte relativ niedrig über dem Horizont für rund drei bis fünf Sekunden eine helle Feuerkugel auf“, berichtet er. „Anfangs war eine große brennende Halbkugel mit langem Flammenschweif von links nach rechts zu sehen.“ Kindermann konnte deutlich eine grünlich, orangefarbene und dann rote Flammenbildung erkennen. „Der Feuerball leuchtete extrem hell und bildete nach vorne eine Art halbrundes Hitzeschild. Dann fragmentierte sich das Objekt in mehrere kleinere Teile, die für kurze Zeit eigene Feuerkugeln bildeten, die schließlich ganz erloschen.“

Bei der Volkssternwarte München gingen 68 Meldungen von Hobby-Astronomen ein, die den Meteor ebenfalls beobachteten. „Sie kamen aus Rott am Inn, Traunstein, Grafenau, Frasdorf, Hannover, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und aus ganz Österreich“, berichtet Bernhard Buchner, Leiter der Sternwarte. Ein Mann aus Hausham im Kreis Miesbach schreibt: „Es war eine grünlich-gelbe Kugel mit einem längeren orange-gelben Schweif. Die Geschwindigkeit war sehr hoch, da es in den zwei Sekunden eine Strecke von rund zehn Kilometern zurückgelegt hat.“

Buchner erklärt, was hinter dem Himmelsschauspiel steckt: „Meteore sind Gesteinsbrocken aus Eisen, Silikaten, Quarz, Silizium oder Kohlenstoff, die meist durch Kollisionen größerer Objekte im Asteroidengürtel des Sonnensystems entstehen und im All verglühen.“ Gebilde kleiner Himmelskörper befinden sich zwischen Mars und Jupiter. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre entsteht große Hitze, die die Brocken oft in kleine Stücke zerbrechen lässt, bevor sie verglühen.
JOHANNES WELTE

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