Neulich an einem schönen Frühlingstag watschelten wir Enten ein bisschen ziellos über die Wiese und wussten nicht so richtig etwas mit uns selbst anzufangen. „Mir ist langweilig“, schnatterte Klara missmutig. Agnes schüttelte verständnislos den Kopf. „Wir haben schönes, sonniges Wetter, die Vögel zwitschern und die Blumen blühen in allen erdenklichen Farben – alles ist toll, wie kann dir da nur langweilig sein?“, gab sie zurück.
„Stimmt, die Blumen blühen sehr schön“, quakte ich. „Lasst uns ein Spiel daraus machen. Wir spielen ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ mit Blüten“, schlug ich vor, denn mir war – ehrlich geschnattert – genauso langweilig wie Klara.
Gequakt, getan. Ich fing an: „Ich sehe was, was ihr nicht seht, und das ist bunt.“ Sofort kam es wie aus einem Schnabel von Agnes und Klara: „Die Tulpen.“ Beide zeigten mit ihren Flügeln auf ein rundes Beet aus vielen hundert Tulpen in Rot, Gelb, Orange, Weiß, Rosa und Lila. Es waren auch einige zweifarbige dabei, sogar welche mit gezackten Blütenblättern und auch mit gefüllten Blüten, also ganz vielen Blütenblättern.
Klara ließ uns als Nächstes raten, was sie Gelbes sieht. „Osterglocken“ und „Narzissen“ schnatterten Agnes und ich. Klara nickte und Agnes erklärte: „Das ist übrigens nicht ganz das Gleiche. Narzissen sind eine Gattung mit tausenden Arten, die Osterglocke ist nur eine davon.“
Eure Paula