München – Ein ökumenisches Großereignis findet am 6. Juni in München statt: Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., erhält den Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie in Bayern und den Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der niederbayerischen Benediktinerabtei Niederaltaich. Als Nachfolger des Apostels Andreas trägt der 85-Jährige seit 1991 den Titel „Ökumenischer Patriarch“, der ihn zum Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie mit rund 300 Millionen Mitgliedern macht. Allerdings verfügt er mit dem Ehrenamt über keine Rechtsbefugnisse über die nationalen Kirchen. Die Laudatio bei der nicht öffentlichen Veranstaltung hält der frühere bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der heute Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen ist. Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx wird den Preisträger würdigen.
In der Preisbegründung heißt es, Bartholomaios I. zähle innerhalb der Orthodoxie zu den engagiertesten Verfechtern einer echten ökumenischen Zusammenarbeit. „Antiwestliche oder antiökumenische Ressentiments sind ihm fremd.“ Sein Einsatz stärke auch die Annäherung zwischen der lateinischen und den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen. Bartholomaios I. und der verstorbene Papst Franziskus hatten beste Beziehungen. Erstmals in der Geschichte der Kirche hatte ein orthodoxes Kirchenoberhaupt 2013 an der Amtseinführung eines Papstes teilgenommen. Auch an der Inauguration von Franziskus‘ Nachfolger Leo XIV. am Sonntag wird der Patriarch teilnehmen.
CM