Schörghuber gibt Paulaner-Zelt auf

von Redaktion

Wiesn-Wirtin verkündet Gastro-Abschied

Arabella Schörghuber gibt auch das Restaurant „Zum Spöckmeier“ auf. © Hangen

Das Paulaner-Festzelt ist das zweitgrößte auf dem Oktoberfest. © Achim Schmidt

München – Paukenschlag auf dem Oktoberfest: Wirtin Arabella Schörghuber ist heuer zum letzten Mal die Wirtin der Paulaner-Festhalle. Danach will sie das Zelt aufgeben, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Auch in der Gaststätte „Zum Spöckmeier“ in der Rosenstraße nahe dem Marienplatz macht sie Schluss – schon kommenden Monat.

Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesn-Wirte, sagt, der Schritt überrasche ihn nicht: „Es gab schon Anzeichen.“ Konkreter will er nicht werden.

„Es fällt mir einerseits nicht leicht, gerade auf der Wiesn aufzuhören“, sagt Schörghuber zur SZ. „Andererseits habe ich immer angekündigt, mich mit 60 anderen schönen Dingen zu widmen.“ Ein paar Tage nach dem Oktoberfest werde sie 59 Jahre alt. Ihre Entscheidung, die Festhallen-Leitung abzugeben, traf sie auch, weil ihre beiden Kinder Ramona und Alexander anderen Zielen nachgehen wollen. Beide waren im Spöckmeier an der Geschäftsführung beteiligt und halfen auch im Wiesnzelt mit.

Wer Arabella Schörghuber in der Paulaner-Festhalle nachfolgt, ist unklar. Die Paulaner-Brauerei äußerte sich dazu am Freitag auf Anfrage nicht. Inselkammer will keine Vermutung anstellen, weiß aber: Die besten Chancen haben Bewerber mit Wiesn-Erfahrung. Das Paulaner-Festzelt, seit 1885 auf der Wiesn, zählt mit rund 8000 Plätzen zu den Riesen auf dem Oktoberfest. Inselkammer: „Bei dieser Größenordnung ergibt es Sinn, eine Leitung mit Fachwissen einzusetzen.“ Nicht in Frage kommt Andreas Steinfatt: Bereits früher hatte es zwar Spekulationen gegeben, der ehemalige Paulaner-Brauereiboss könnte das Wiesnzelt als Wirt übernehmen. Doch gegenüber unserer Zeitung dementiert er: „Ich bin’s definitiv nicht!“

Im Jahr 2004 hatte Arabella Schörghuber mit ihrem damaligen Ehemann Peter Pongratz die Paulaner-Festhalle übernommen, die früher „Winzerer Fähndl“ hieß. Nach der Scheidung 2018 betrieb sie das Zelt als alleinige Wirtin. Die Stadt muss dem Nachfolger oder der Nachfolgerin erst nächstes Jahr zustimmen – formal zumindest. Denn die Paulaner-Festhalle ist ein Brauerei-Zelt: Hier darf das Unternehmen selbst über die Leitung bestimmen.
R. MITTERMEIER, M. ZSOLNAY

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