Das Arsenal der Waffen-Tüftler

von Redaktion

Zoll-Razzia wegen Granaten, Pumpguns & Co.

Zwei Schieß-Kugelschreiber wurden sichergestellt.

Zollsprecher Christian Schüttenkopf mit den sichergestellten Waffen. © Yannick Thedens (2)

München – Pumpguns, Pistolen, Gewehre: Was hatten sie nur mit diesen Waffen vor? Zollfahnder aus München haben einen Waffennarren-Ring in Bayern hochgenommen. Am 8. Mai stürmten Ermittler mithilfe der Polizei die Wohnungen von vier Männern und einer Frau in den Kreisen Dachau, Deggendorf und Schwandorf. Zwei von ihnen sitzen in U-Haft. Dabei stellten die Ermittler mehr als 30 illegale Waffen sicher, darunter Pistolen, Revolver, Gewehre, Schieß-Kugelschreiber, dazu Waffenteile, Munition und Handgranaten.

Laut Zollsprecher Christian Schüttenkopf führte die Gruppe wohl einen regen Waffenhandel: „Es besteht der Verdacht, dass einer der Beschuldigten, ein 49-jähriger Deutscher aus dem Kreis Deggendorf, Waffen und wesentliche Waffenteile einschmuggelte und diese an vier weitere Tatverdächtige weiterverkauft beziehungsweise diesen zum Kauf angeboten haben soll.“ Die Käufer sollen wiederum Waffen oder Waffenteile weiterverscherbelt haben.

Einer der Beschuldigten (57) lebt im Kreis Dachau. Der Deutsche soll laut Zoll Schreckschusswaffen zu scharfen Schusswaffen umgebaut und eigene Waffen gebastelt haben. In seinem Haus hortete er unter anderem mehrere Revolver – alles Schreckschuss- oder Softair-Waffen, teilweise aufgebohrt, um echte Projektile zu verschießen. Ein Revolver Remington New Model Army Kaliber 22 war dagegen echt. Auch Mini-Pistolen fand man bei ihm, dazu zwei goldene Schieß-Kugelschreiber. Und zwei Handgranaten, die sich aber als ungefährlich erwiesen.

Das Landratsamt Dachau entzog die kleinen Waffenscheine von zwei Personen und sprach ein Waffenbesitz- und -erwerbsverbot aus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstößen gegen das Waffengesetz.
THOMAS GAUTIER

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