Freising plant schon für Olympia

von Redaktion

Auch in Starnberg und am Tegernsee könnten Wettbewerbe stattfinden

Blick in die Zukunft? So könnten die Schwimmwettbewerbe in der „Munich Arena“ bei Freising aussehen. Dazu muss die Halle aber erst einmal gebaut werden. © Munich Arena

München – Ein neues Olympisches Dorf, Beschleunigung der 2. Stammstrecke, verlängerte U-Bahn-Linien: Die Wunschliste der Stadt München im Zuge der Olympia-Bewerbung ist lang. Doch nicht nur in der Landeshauptstadt könnten die Spiele ausgetragen werden, auch in der Region sind mehrere Orte für mögliche olympische Wettbewerbe im Gespräch. Und darüber wird nach dem großen Aufschlag in München vom Dienstag nun auch vor Ort diskutiert.

So bestätigten etwa Landrat Stefan Frey und Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik, dass der Starnberger See als Wettkampfstätte für das Freiwasserschwimmen vorgesehen wäre. In nichtöffentlicher Sitzung hatten sich Stadtrat und Kreisausschuss schon mit dem Thema befasst – und grundsätzlich Zustimmung signalisiert. „Die Idee ist sicherlich reizvoll“, sagt Frey. „Olympische Spiele sind ein Magnet und ein Motor für Entwicklungen vor Ort.“ Bürgermeister Janik betont, im Stadtrat habe „einhellig Begeisterung“ geherrscht. Allerdings gebe es noch einige Fragen zu klären, etwa wenn es um den barrierefreien Ausbau des Starnberger Bahnhofs geht. „Der Umbau wäre dann nicht mehr nur aus Starnberger Sicht ein Muss.“ Investitionen dank Olympia in die Infrastruktur? Nicht nur in München ein Thema.

In Freising hoffen wie berichtet die Investoren der geplanten „Munich Arena“ am Flughafen auf ihr Stück vom olympischen Kuchen. Auch hier soll geschwommen werden, allerdings nicht im Freiwasser wie am Starnberger See, sondern in den klassischen Schwimmwettbewerben mit Disziplinen wie Freistil, Brust, Rücken und Schmetterling. Projektplaner Lorenz Schmid erklärt gegenüber unserer Zeitung, dass er vom Olympiapark München und den Projektplanern der Olympiabewerbung kontaktiert wurde – mit der Frage, ob die neue Arena als Veranstaltungsort zur Verfügung stünde. Denn das Olympiaschwimmbad in München ist in die Jahre gekommen und erfüllt die Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees nicht mehr. In der geplanten „Munich Arena“ hingegen könnten die Schwimmbecken auf dem Hallenboden installiert werden, betont Schmid. Es wäre nicht das erste Mal, das olympische Athleten nach Freising kommen. Schon 1972 waren die olympischen Wasserball-Mannschaften vor Ort – damals allerdings nur zum Training.

Auch am Tegernsee könnte es olympisch werden, allerdings ganz ohne Wassersport. Denn an die Gemeinde Bad Wiessee ist die Stadt München mit einer anderen Bitte herangetreten, wie Bürgermeister Robert Kühn verrät: Die Planer haben den Skihang Sonnenbichl für Mountainbike-Wettkämpfe ins Auge gefasst. „Wir können uns das grundsätzlich vorstellen“, sagt Kühn. „Da würde doch keine Gemeinde ablehnen.“ Allerdings muss der Gemeinderat erst noch über die Pläne beraten.

Am Sonnenbichl betreibt aktuell ein Förderverein einen Ski-Trainingshang, im Sommer sei der Hang aber bislang ungenutzt, betont Bürgermeister Kühn. „Und da suchen wir schon lange nach einer Nutzung.“ Bei einer erfolgreichen Bewerbung könnte also eine Radl-Lösung ins Tegernseer Tal flattern.

Bis es wirklich so weit ist, wird es aber noch eine Weile dauern. Denn bislang ist weder klar, für welches Jahr sich München bewerben wird – 2036 oder 2040. Und wie groß die Konkurrenz um die Bewerbung sein wird.
PS/MES/JM

Artikel 5 von 11