München/Ebersberg – Der Bund Naturschutz (BN) arbeitet zur Mitgliedergewinnung auch mit professionellen Spendensammlern zusammen. „Wir haben keine Alternativen zur professionellen Werbung, sonst schrumpft die Organisation“, sagte Landesgeschäftsführer Peter Rottner auf Anfrage. Von den rund 270 000 Mitgliedschaften bayernweit endeten rund 6000 bis 8000 im Jahr zum Beispiel schlicht durch den Tod. Das gelte es aufzufangen, über Infostände, Werbung per Telefon, Post und Internet und eben an den Haustüren. Dabei arbeitet der BN seit 1996 mit der österreichischen Agentur HSP zusammen. Sie hat nach eigenen Angaben auch andere gemeinnützige Organisationen als Kunden, etwa das Österreichische Rote Kreuz und die Malteser. Wie viel von dem Mitgliedsbeitrag eines neu geworbenen BN-Mitglieds an die Fundraising-Agentur fließt, will HSP auf Anfrage aber nicht mitteilen. „Haustürgespräche sind die effektivste Form der Mitgliederwerbung“, verteidigte Rottner die Praxis. Werbung per Post oder Internet sei im Vergleich zur Abschlussquote viel teurer. Menschen, die einmal Mitglied würden, blieben dem BN üblicherweise viele Jahre treu. Deshalb gingen auf lange Sicht deutlich über 80 Prozent ihrer Beiträge auch an den Bund Naturschutz und nicht an die Agentur. Derzeit wende der BN in Bayern rund zwei Millionen Euro jährlich für die Haustürwerbung auf. Ein Vielfaches an Einnahmen fließe über die Jahre dadurch zurück, die dann für Umweltzwecke verwendet würden. Zudem werden die Werber auch geschult. Er selber sei da aktiv, sagte der Ebersberger BN-Kreischef Sepp Biesenberger. „Das ist keine Drückerkolonne, sondern das sind junge Leute, denen es auch um unsere Sache geht.“
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