ZUM VATERTAG

Mit Papa läuft‘s einfach

von Redaktion

Zwei eingespielte Tandems berichten aus ihrem Arbeitsalltag

Gemüsebauer in fünfter Generation: Florian Böck (links) mit seinem Vater Wilhelm. © Privat

Kollegen und beste Freunde: Islam und Flamur Cakiqi (rechts) in ihrer Waschstraße in München-Giesing. © Yannick Thedens

München – Das ist eine saubere Sache: Flamur Cakiqi und sein Vater Islam betreiben zusammen die Allguth-Waschstraße in München-Giesing. Dort bringen sie die Autos der Kunden zum Glänzen. Und das schweißt die beiden Generationen zusammen. „Für mich war es die beste Entscheidung, zu meinem Vater zu gehen“, sagt der 28-jährige Flamur. Sein Papa arbeitet schon seit knapp 30 Jahren für Allguth – und auch er freut sich sehr, seinen Filius an seiner Seite zu haben. „Es ist toll, mit meinem Sohn zu arbeiten. Ich weiß einfach, dass wir uns aufeinander verlassen können.“

Dass sein Vater auch sein Chef ist, ist für Flamur Cakiqi völlig okay. „Wenn er dir eine Aufgabe gibt, erledige sie einfach, und alles ist gut. Er ist ein sehr fairer Chef, ich kann mich nicht beklagen.“ Er bewundert dessen Arbeitsmoral und Disziplin. Das habe er sich von ihm abgeschaut. Genau wie den freundlichen Umgang mit den Besuchern der Waschstraße. „Mein Vater sagt immer, der Kunde ist König.“ Und das spüre man im Alltag am Hochdruckreiniger. Die Waschstraße habe viele Stammkunden. Und viele davon kämen wegen seines Vaters – weil sie ihn mögen und respektieren. „Es macht mir großen Spaß mit Menschen zu arbeiten“, sagt Islam Cakiqi. Ihm ist vor allem wichtig, dass es in seinem Betrieb harmonisch zugeht.

Auch wenn die Waschstraße stillsteht, verbringen Flamur und Islam Cakiqi viel Zeit miteinander. Obwohl sie sich bei der Arbeit gut verstehen, ist diese private gemeinsame Zeit wichtig für beide. „Da ist er komplett mein Vater, und ich bin komplett sein Sohn“, sagt Flamur. Ein gemeinsames Hobby haben die beiden auch: Sie lieben Fußball und sind glühende Fans des FC Bayern. Islam Cakiqi war früher sogar der Fußballtrainer seines Sohnes.

Papa Islam ist Flamurs Chef. Und sein bester Freund. Also verbringen sie natürlich auch den Vatertag zusammen. Flamur Cakiqi hat schon eine Überraschung für seinen Vater vorbereitet – aber die darf heute natürlich noch nicht in der Zeitung stehen.

■ Fünf Generationen mit dem grünen Daumen

Mehr als 30 Jahre haben Wilhelm und Florian Böck Seite an Seite gegärtnert und gepflanzt. Ihren Familienbetrieb, die Gärtnerei Böck in Neufarn im Kreis Ebersberg, führt Florian Böck (48) mittlerweile in fünfter Generation. Nachdem sein Großvater überraschend gestorben war, stieg er schon mit 18 Jahren in den Familienbetrieb ein. „Als junger Bursche musste ich mich da erst mal beweisen und meinen Weg finden“, sagt Florian Böck. Das ist ihm gelungen – auch dank Papa Wilhelm. „Mein Vater hatte immer Vertrauen in mich. Wir haben alles miteinander besprochen.“

Dass er so eng mit seiner Familie zusammenarbeitet, empfindet er als großes Glück. Wilhelm Böck ist zwar seit Januar pensioniert – aber mit seinen 70 Jahren immer noch für seinen Sohn und die Gärtnerei da. „Weil es bei uns einfach passt“, sagt er. Die Gärtnerei ist sein Lebenswerk. Es habe natürlich auch mal Reibereien gegeben, erzählt Florian Böck. „Aber wir sind uns immer auf Augenhöhe begegnet.“ Er rechnet seinem Vater auch hoch an, dass der ihm die Geschäfte vertrauensvoll überlassen hat und sich nicht dauernd einmischt.

Und die sechste Generation steht auch schon bereit: Florian Böcks Sohn Benno ist 17 Jahre alt – und will Gemüsebauer werden. Er beginnt heuer seine Lehre. „Das freut mich sehr“, sagt Vater Florian. Er hofft, irgendwann mit seinem Sohn zusammenarbeiten zu können. So wie er mit seinem Vater.
LEA SCHÜTZ

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