Oberleitung reißt: ICE evakuiert

von Redaktion

Beim Evakuieren der Züge halfen die Feuerwehr Gröbenzell, die Bundespolizei und das Bahnpersonal. © FFW Gröbenzell

Gröbenzell – Zwei Züge mit 500 Fahrgästen sind am Samstag auf freier Strecke zwischen Gröbenzell und Lochhausen gestrandet. Gegen 13 Uhr war eine Oberleitung auf einem Gleis der Bahnstrecke München–Augsburg abgerissen. Zwei Züge, ein Regionalzug und ein ICE, kamen auf freier Strecke zum Stehen. Wie die Feuerwehr Gröbenzell berichtet, mussten rund 500 Fahrgäste für etwa 3,5 Stunden betreut werden, ehe sie in bereitgestellte Taxis oder einen Ersatzzug umsteigen konnten.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr organisierten gemeinsam mit dem Rettungsdienst zügig Getränke und sorgten mit Lüftern für Frischluftzufuhr, denn bei strahlendem Sonnenschein heizten sich die Züge rasch auf – die Klimaanlagen waren durch den Stromausfall außer Betrieb. Zwei Kinder mit Kreislaufproblemen mussten ambulant behandelt und von ihren Eltern abgeholt werden.

Erst gegen 18 Uhr wurde die Strecke wieder für den Bahnverkehr freigegeben. Bis dahin war auch die S3 massiv beeinträchtigt.

Wie ein Sprecher der Bahnpolizei auf Nachfrage erklärte, lag die Ursache für den Schaden am Stromabnehmer am hinteren Teil des Regionalzugs. Man gehe von Materialermüdung aus. Zunächst sei der Regionalzug evakuiert worden, da der ICE zumindest teilweise, etwa im Bordrestaurant, noch mit Strom versorgt war. Der Sprecher lobte ausdrücklich den Einsatz der Feuerwehr: „Ohne deren Unterstützung wäre die Situation nicht lösbar gewesen.“
THOMAS STEINHARDT

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