Die Feldspitzmaus fasst man besser nicht an. © FLI/Vierhaus
Pfaffenhofen – In der Stadt Pfaffenhofen haben sich zwei Männer Mitte 50 mit dem seltenen, aber lebensbedrohlichen Borna-Virus infiziert. Wie das Landratsamt am Montag mitteilt, ist einer der beiden kürzlich an den Folgen der Infektion gestorben. Der andere Mann befinde sich in medizinischer Behandlung auf der Intensivstation. Das Gesundheitsamt Pfaffenhofen sei derzeit intensiv mit der Klärung eines möglichen Infektionsweges der beiden betroffenen Personen befasst und stehe in engem Kontakt mit dem Landesamt für Gesundheit.
Das Borna-Virus gilt als äußerst selten. Ursprünglich war es als Erreger einer Tierseuche bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren bekannt, erst 2018 wurde es als Ursache schwerer Gehirnentzündungen beim Menschen identifiziert.
Seit März 2020 gibt es in Deutschland eine Meldepflicht, bislang wurden 55 Fälle registriert. Im Kreis Mühldorf waren drei Menschen erkrankt, zwei davon waren Kinder aus Maitenbeth. In allen drei Fällen verlief die Infektion tödlich. Als Virusträger gilt hauptsächlich die Feldspitzmaus. Sie scheidet das Virus über Kot, Urin und Speichel aus, erkrankt selbst nicht. Menschen können sich laut aktuellem Forschungsstand durch Kontakt mit Feldspitzmäusen oder auch ihren Ausscheidungen infizieren. Das Landratsamt Pfaffenhofen warnt davor, die Tiere zu berühren.
CAZ